
Inhaltsverzeichnis
- Dein Guide für mehr Muskeln
- Regel 1: Krafttraining an 2-5 Tagen pro Woche
- Regel 2: Achte auf einen Kalorienüberschuss
- Regel 3: Iss genügend Protein
- Regel 4: Schlafe mindestens 7 stunden in der Nacht
- Regel 5: Setze dir einen progressiv Overload als Ziel
- Regel 6: Trainiere stets nahe am Muskelversagen
- Regel 7: Trainiere im Wiederholungsbereich von 5-30 Wiederholungen
- Regel 8: Achte auf eine Satzpausenzeit von 2-5 Minuten
- Regel 9: 10-25 Sätze pro Muskelgruppe pro Woche sind ideal
- Regel 10: Halte dein Trainingsvolumen pro Einheit überschaubar
- Fazit
Dein Guide für mehr Muskeln
Du willst Muskeln aufbauen, aber weißt nicht, wo du anfangen sollst? Keine Sorge, mit den richtigen Regeln für effektiven Muskelaufbau kannst du dein Ziel erreichen. Ernährung spielen dabei eine entscheidende Rolle. Um deinen zu reduzieren und gleichzeitig Muskelmasse aufzubauen, brauchst du einen strukturierten Ansatz. und
In diesem Artikel erfährst du die 10 wichtigsten Regeln für Muskelaufbautraining. Du lernst, wie du deine Trainingsfrequenz und -intensität optimal gestaltest, welche Rolle Ernährung und Schlaf spielen und wie du progressive Überlastung nutzt, um kontinuierlichen Trainingsfortschritt zu erzielen. Mit diesen Tipps kannst du deinen Stoffwechsel ankurbeln, deine Proteinaufnahme optimieren und effektiv Muskeln aufbauen, ohne Fett.
Regel 1: Krafttraining an 2-5 Tagen pro Woche
Trainingsfrequenz
Um deine Muskeln effektiv aufzubauen, ist die richtige Trainingsfrequenz entscheidend. Für optimale Ergebnisse solltest du jede Muskelgruppe zwei- bis dreimal pro Woche trainieren. Diese Frequenz ermöglicht es dir, das wöchentliche Trainingsvolumen zu erhöhen und gleichzeitig die Belastung pro Einheit zu reduzieren. Statt einmal wöchentlich zehn Sätze pro Muskelgruppe zu absolvieren, kannst du beispielsweise zweimal sechs Sätze machen. So steigerst du das Gesamtvolumen, ohne deine Muskeln zu überlasten.
Progressive Überlastung
Die progressive Überlastung ist der Schlüssel zum kontinuierlichen Muskelaufbau. Dabei erhöhst du schrittweise die Trainingsbelastung, um deinen Körper zu fordern und Anpassungen zu bewirken. Das kann durch , mehr Wiederholungen oder zusätzliche Sätze geschehen. Eine effektive Methode ist die doppelte Progression: Zuerst strebst du eine bestimmte Wiederholungszahl an, und wenn du diese sicher erreichst, erhöhst du das Gewicht. Schon eine kleine Steigerung von Workout zu Workout kann bedeutende Fortschritte bringen.
Übungsauswahl
Bei der Übungsauswahl solltest du dich auf intensive, mehrgelenkige Übungen konzentrieren, die mehrere Muskelgruppen gleichzeitig fordern. Diese Übungen sind besonders effektiv für den Muskelaufbau. Für Anfänger eignet sich ein Ganzkörpertraining an 2-3 Tagen pro Woche. Fortgeschrittene können auf ein Split-Training umsteigen, bei dem sie an 4-5 Tagen pro Woche trainieren und sich jeweils auf bestimmte Muskelgruppen konzentrieren. Dies ermöglicht eine höhere Trainingsfrequenz und ein gesteigertes Gesamtvolumen, was zu besseren Ergebnissen beim Muskelaufbau führen kann.
Regel 2: Achte auf einen Kalorienüberschuss
Grundumsatz und Leistungsumsatz
Um effektiv Muskeln aufzubauen, musst du deinen kennen. Dieser setzt sich aus dem Grundumsatz und dem Leistungsumsatz zusammen. Der Grundumsatz ist die Energiemenge, die dein Körper im Ruhezustand benötigt, um lebenswichtige Funktionen aufrechtzuerhalten. Er hängt von Faktoren wie Alter, Geschlecht und Körperzusammensetzung ab. Den Grundumsatz kannst du mit der Harris-Benedict-Formel berechnen.
Der Leistungsumsatz umfasst die zusätzliche Energie, die du für körperliche Aktivitäten brauchst. Je aktiver du bist, desto höher ist dieser Wert. Um den Leistungsumsatz zu bestimmen, wird der PAL-Wert (Physical Activity Level) verwendet. Die Summe aus Grund- und Leistungsumsatz ergibt deinen Gesamtumsatz, also deinen täglichen Kalorienbedarf.
Kalorienüberschuss von 100-500 Kilokalorien pro Tag
Für den Muskelaufbau ist ein Kalorienüberschuss entscheidend. Das bedeutet, dass du mehr Kalorien zu dir nimmst, als dein Körper verbraucht. Ein leichter Überschuss von 100 bis 500 Kilokalorien pro Tag ist ideal für den Muskelaufbau. Dieser zusätzliche "Kalorienpuffer" ermöglicht es deinem Körper, neue Muskelmasse aufzubauen und zu versorgen.
Beachte jedoch, dass ein zu hoher Kalorienüberschuss nicht automatisch zu mehr Muskelmasse führt. Überschüssige Energie kann auch als Nährstoffquellen zu setzen. . Daher ist es wichtig, den Kalorienüberschuss moderat zu halten und auf hochwertige
Dein Kalorienbedarf kann sich im Laufe der Zeit ändern. Mit zunehmender Muskelmasse steigt auch dein Grundumsatz, da Muskeln auch im Ruhezustand Energie verbrauchen. Passe deinen Ernährungsplan regelmäßig an, um optimale Ergebnisse beim Muskelaufbau zu erzielen.


Regel 3: Iss genügend Protein
Proteinbedarf pro Tag
Für einen effektiven Muskelaufbau ist die richtige Proteinzufuhr entscheidend. Während die Deutsche Gesellschaft für Ernährung für Erwachsene mit geringer sportlicher Aktivität eine tägliche Aufnahme von 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilo Körpergewicht empfiehlt, haben Kraftsportler einen deutlich höheren Bedarf. Für Sportler, die mehr als fünf Stunden pro Woche trainieren, wird eine Proteinzufuhr von 1,2 bis 2 Gramm Eiweiß pro Kilo Körpergewicht am Tag empfohlen.
Um optimale Ergebnisse beim Muskelaufbau zu erzielen, solltest du dich am oberen Ende dieser Empfehlung orientieren. Studien zeigen, dass eine Proteinzufuhr von 1,6 bis 2,4 Gramm pro Kilo Körpergewicht ideal für den Muskelaufbau ist. Bei einem 80 kg schweren Athleten entspräche dies einer täglichen Proteinaufnahme von 128 bis 192 Gramm.
Optimale Proteinzufuhr: Neue Erkenntnisse zur Verteilung und Menge
Lange Zeit dachte man, dass eine gleichmäßige Verteilung der Proteinaufnahme über den Tag hinweg entscheidend für den Muskelaufbau sei. Doch neue Studien zeigen, dass der Körper in der Lage ist, auch größere Mengen Protein auf einmal effektiv zu nutzen. Eine Studie aus dem Jahr 2023 ergab, dass selbst 100 Gramm Protein in einer Mahlzeit keine negativen Auswirkungen auf die Muskelproteinsynthese hatten. Dies bedeutet, dass es nicht unbedingt erforderlich ist, die Proteinzufuhr auf mehrere Mahlzeiten zu verteilen, solange die Gesamtmenge ausreichend ist.
Um deinen Proteinbedarf zu decken, kannst du auf eine Kombination aus proteinreichen Lebensmitteln und gegebenenfalls Nahrungsergänzungsmitteln wie Whey-Proteinshakes setzen. Letztere können besonders nach dem Training oder als Zwischenmahlzeit nützlich sein, um deine tägliche Proteinzufuhr zu optimieren und deinen Muskelaufbau zu unterstützen.
Regel 4: Schlafe mindestens 7 stunden in der Nacht
Für einen effektiven Muskelaufbau ist ausreichender Schlaf von entscheidender Bedeutung. Während du schläfst, finden wichtige regenerative Prozesse statt, die für das Muskelwachstum und die Erholung unerlässlich sind. Obwohl der individuelle Schlafbedarf variieren kann, gilt als Faustregel, dass du zwischen 7 und 9 Stunden pro Nacht schlafen solltest.
Studien haben gezeigt, dass weniger als 6 Stunden Schlaf pro Nacht nicht nur für den Muskelaufbau unzureichend sind, sondern sogar zum Abbau von Muskelmasse führen können. Langfristiger Schlafmangel kann negative Auswirkungen auf deine allgemeine Gesundheit, dein Energieniveau und deine körperliche Leistungsfähigkeit haben.
Um deine Trainingsfortschritte zu maximieren, ist es wichtig, dass du diese Schlafmenge regelmäßig erreichst. Eine gute Nachtruhe vor und nach jedem Training stellt sicher, dass du die Früchte deiner harten Arbeit erntest. Zudem hilft ausreichender Schlaf deinem Körper, sich optimal zu regenerieren, die durch das Training beanspruchte Muskulatur zu reparieren und neue Muskelmasse aufzubauen.
Beachte, dass Schlafmangel auch deinen Hormonstoffwechsel aus dem Gleichgewicht bringen kann. Dies wirkt sich negativ auf die Muskelreparatur und das Muskelwachstum aus. Für den optimalen Muskelaufbau und die Fettreduktion während des Schlafs empfehlen die meisten Experten mindestens 8 Stunden Schlaf.
Um deine Schlafqualität zu verbessern, kannst du deinen Schlaf regelmäßig tracken. So lernst du deinen persönlichen Rhythmus besser kennen und kannst ihn optimieren. Denk daran: Eine einzelne Nacht mit zu wenig Schlaf wird dein Muskelwachstum nicht sofort hemmen. Aber wenn du ernsthaft betreibst und deine Muskeln wachsen sollen, solltest du auch auf deine Schlafqualität achten.
Regel 5: Setze dir einen progressiv Overload als Ziel
Um kontinuierlichen Muskelaufbau zu erzielen, ist das Prinzip des Progressive Overloads entscheidend. Dies bedeutet, dass du die Belastung für deine Muskeln schrittweise steigerst. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dies zu erreichen:
Mehr Gewicht
Eine offensichtliche Methode, um die Belastung zu erhöhen, ist die Steigerung des Gewichts. Wenn du beispielsweise beim Bankdrücken merkst, dass 80 kg zu leicht geworden sind, versuche das Gewicht um 5 kg zu erhöhen, während du die gleiche Wiederholungsanzahl beibehältst. Dies fordert deine Muskeln heraus und regt das Wachstum an.
Mehr Wiederholungen
Du musst nicht unbedingt das Gewicht erhöhen, um Fortschritte zu machen. Eine Alternative ist, mehr Wiederholungen mit dem gleichen Gewicht durchzuführen. Ein häufiger Fehler ist es, einen Satz abzubrechen, sobald die angestrebte Wiederholungszahl erreicht ist, obwohl noch Kraft für weitere Wiederholungen vorhanden wäre. Versuche, dich in jedem Training zu verbessern, indem du mindestens eine Wiederholung mehr als beim letzten Mal schaffst.
Geringere Pausen
Eine weitere Möglichkeit, die Überlastung zu steigern, ist die Verkürzung der Ruhepausen zwischen den Sätzen. Dadurch erledigst du die gleiche Menge an Arbeit in kürzerer Zeit, was die Intensität erhöht. Wenn du beispielsweise bisher 3 Minuten Pause zwischen den Sätzen gemacht hast, versuche es mit 2 Minuten. Bei kleineren Muskelgruppen kannst du die Pausen sogar auf 90 Sekunden reduzieren.
Beachte jedoch, dass zu kurze Pausen die Leistung beeinträchtigen können. Wenn du zwischen zwei Sätzen Kniebeugen nur 30 Sekunden Pause machst, ist dein Training möglicherweise nicht intensiv genug. Finde die richtige Balance zwischen Herausforderung und Erholung.


Regel 6: Trainiere stets nahe am Muskelversagen
Um deine Muskeln effektiv aufzubauen, solltest du sie während des Trainings stark fordern. Das bedeutet, dass du dich beim dem Punkt des Muskelversagens annähern solltest. Muskelversagen tritt ein, wenn deine Muskeln so erschöpft sind, dass du keine weitere saubere Wiederholung mehr ausführen kannst.
Das Training nahe am Muskelversagen bietet mehrere Vorteile für den Muskelaufbau. Es aktiviert eine große Anzahl von Muskelfasern und setzt einen starken Wachstumsreiz. Zudem führt es zu einer erhöhten Ausschüttung von anabolen Hormonen wie Testosteron und Wachstumshormonen, die für den Muskelaufbau wichtig sind.
Allerdings ist es nicht notwendig, in jedem Satz bis zum absoluten Muskelversagen zu gehen. Studien zeigen, dass ein Training mit ein bis zwei Wiederholungen in Reserve (RIR) genauso effektiv für die Hypertrophie sein kann wie das Training bis zum kompletten Versagen. Dies hat den Vorteil, dass du dich vor Übertraining schützt, deine Regenerationszeit verkürzt und außerdem mögliche Verletzungen durch eine gegebenenfalls falsche Ausführung vermeidest.
Für optimale Ergebnisse beim Muskelaufbau solltest du dich auf einen Wiederholungsbereich von 6-12 pro Satz konzentrieren. Wähle das so, dass du die letzten Wiederholungen nur mit großer Anstrengung bewältigen kannst. Achte dabei stets auf eine saubere Technik, um Verletzungen zu vermeiden und den Trainingsreiz zu maximieren.
Bei schweren Grundübungen wie Bankdrücken, Kniebeugen oder Kreuzheben ist besondere Vorsicht geboten. Hier ist es ratsam, nicht bis zum absoluten Muskelversagen zu gehen, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Stattdessen kannst du bei Isolationsübungen oder Übungen an eher an deine Grenzen gehen.
Denk daran, dass progressives Training der Schlüssel zum Muskelaufbau ist. Erhöhe regelmäßig das Gewicht oder die Wiederholungszahl, um deinen Muskeln neue Wachstumsreize zu setzen. So stellst du sicher, dass du stets nahe am Muskelversagen trainierst und kontinuierliche Fortschritte machst.
Regel 7: Trainiere im Wiederholungsbereich von 5-30 Wiederholungen
Für ein effektives Muskelaufbautraining ist der richtige Wiederholungsbereich entscheidend. Entgegen der weitverbreiteten Meinung, dass nur ein bestimmter Bereich optimal ist, zeigen neuere Studien, dass ein breiteres Spektrum von 5 bis 30 Wiederholungen zum Muskelaufbau beitragen kann.
Kraftaufbau: 1-8 Wiederholungen
Wenn du deine Maximalkraft steigern möchtest, solltest du dich auf einen niedrigen Wiederholungsbereich konzentrieren. Sätze mit 1 bis 8 Wiederholungen sind ideal, um deine Kraft zu verbessern. Dieser Bereich ist besonders effektiv für die Aktivierung der schnell kontrahierenden Muskelfasern, die das größte Wachstumspotenzial haben.
Hypertrophie: 8-12 Wiederholungen
Für optimalen Muskelaufbau im Sinne von Größenwachstum (Hypertrophie) hat sich ein Bereich von 8 bis 12 Wiederholungen bewährt. Dieser Bereich bietet eine gute Balance zwischen Intensität und Volumen. Die Belastungszeit sollte dabei zwischen 20 und 55 Sekunden pro Satz liegen, um den Muskelaufbau optimal zu stimulieren.
Kraftausdauer: mehr als 15 Wiederholungen
Wenn du deine Kraftausdauer verbessern möchtest, solltest du mit höheren Wiederholungszahlen arbeiten. Ein Bereich von 15 bis 25 Wiederholungen pro Satz ist hier empfehlenswert. Die Belastungszeit sollte zwischen 50 Sekunden und 2 Minuten liegen, um die Kraftausdauer effektiv zu trainieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass alle diese Bereiche zum Muskelaufbau beitragen können, solange du bis oder kurz vor dem Muskelversagen trainierst.
Um Plateaus zu vermeiden und kontinuierlichen Fortschritt zu erzielen, ist es ratsam, deinen Trainingsplan regelmäßig zu variieren. Wechsle zwischen verschiedenen Wiederholungsbereichen, um deinen Muskeln neue Wachstumsreize zu setzen. Denk daran, dass die Intensität und die Spannung auf den Muskeln wichtiger sind als die genaue Anzahl der Wiederholungen.
Regel 8: Achte auf eine Satzpausenzeit von 2-5 Minuten
Die richtige Pausenzeit zwischen den Sätzen ist ein entscheidender Faktor für deinen Trainingsfortschritt und effektiven Muskelaufbau. Während viele Trainer eine Pausenzeit von 1-3 Minuten empfehlen, zeigen neuere Studien, dass längere Pausen von 2-5 Minuten vorteilhaft sein können.
Eine Studie von Brad Schoenfeld und Kollegen ergab, dass längere Pausenzeiten sowohl den Kraftaufbau als auch das Muskelwachstum positiv beeinflussen. Probanden, die zwischen den Sätzen drei Minuten pausierten, konnten ihre Maximalkraft deutlicher steigern und mehr Muskulatur im Bizeps, Trizeps und Quadrizeps aufbauen als diejenigen, die nur eine Minute pausierten.
Die optimale Pausendauer hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Trainingsintensität, der Übungsauswahl und deinem persönlichen Fitnesslevel. Bei intensiven Sätzen und großen Mehrgelenksübungen wie Kniebeugen, Kreuzheben oder Bankdrücken solltest du mindestens 2-3 Minuten Pause einlegen. Für Isolationsübungen und reichen oft 60-90 Sekunden aus.
Beachte, dass deine Pausen immer lang genug sein sollten, damit deine Leistung im nächsten Satz nicht unter einer zu kurzen Erholungsphase leidet. Dies ist besonders wichtig für erfahrene Kraftsportler, bei denen sich zu kurze Pausen nachteilig auf die Qualität der nachfolgenden Sätze auswirken können.
Wenn du mit sehr hoher Intensität oder bis zum Muskelversagen trainierst, kannst du die Pausenzeiten auch auf 3-5 Minuten erhöhen. Dies ermöglicht es dir, mehr Wiederholungen konstant über alle Sätze zu absolvieren oder höhere Lasten zu bewegen, was wiederum zu einer besseren Hypertrophie führen kann.
Interessanterweise scheint der Unterkörper möglicherweise günstiger auf längere Satzpausen (mehr als zwei Minuten) zu reagieren als die Arme. Daher könnte es von Vorteil sein, beim Training des Unterkörpers längere und beim Oberkörper kürzere Pausen einzulegen.
Letztendlich ist die optimale Pausenzeit eine individuelle Entscheidung. Experimentiere mit verschiedenen Pausenzeiten und achte darauf, wie dein Körper darauf reagiert. Das Ziel ist es, eine Balance zu finden, die dir erlaubt, dein Trainingsvolumen aufrechtzuerhalten und gleichzeitig optimale Ergebnisse beim Muskelaufbau zu erzielen.
Regel 9: 10-25 Sätze pro Muskelgruppe pro Woche sind ideal
Wissenschaftliche Studien und Metaanalysen zeigen, dass das Trainingsvolumen ein entscheidender Faktor für den Muskelaufbau ist. Es besteht eine klare Dosis-Wirkungs-Beziehung: Je mehr Arbeitssätze du pro Woche für eine Muskelgruppe machst, desto mehr Muskelmasse kannst du aufbauen – bis zu einem gewissen Punkt.
Die empfohlene Spanne liegt bei 10 bis 25 Sätzen pro Woche. Anfänger sollten im Bereich von 10–12 Sätzen beginnen, während Fortgeschrittene sich allmählich an die Obergrenze von 20–25 Sätzen herantasten können, solange ihre Regeneration das erlaubt.
Ein Beispiel:
Wenn du deine Beine trainierst und insgesamt 10 Sätze pro Woche anstrebst, könntest du die Sätze so aufteilen:
- Montag: 3 Sätze Kniebeugen
- Mittwoch: 3 Sätze
- Freitag: 4 Sätze Ausfallschritte
Das ergibt insgesamt 10 Sätze, was für einen Anfänger oder eine moderate Trainingsbelastung ideal ist. Fortgeschrittene könnten sich an die oberen 20–25 Sätze pro Woche heranarbeiten, je nach ihrer Regenerationsfähigkeit.
Forscher empfehlen, das Volumen auf zwei bis drei Trainingseinheiten pro Woche aufzuteilen. Diese Methode steigert die Qualität deiner Sätze und gibt deinem Körper genug Zeit zur Regeneration. Wichtig ist, dass du deine Belastungsgrenze kennst: Zu viele Sätze können zu Übertraining führen und deinen Fortschritt bremsen.
Regel 10: Halte dein Trainingsvolumen pro Einheit überschaubar
Die Anzahl der Sätze pro Trainingseinheit sollte ebenfalls in einem sinnvollen Rahmen bleiben. Wissenschaftler empfehlen 6 bis 10 Sätze pro Muskelgruppe und Einheit, um eine effektive Balance zwischen Muskelstimulation und Ermüdung zu erreichen.
Ein Beispiel:
Wenn du deine Beine in einer Trainingseinheit trainierst, könntest du folgende Sätze absolvieren:
- 3 Sätze Kniebeugen
- 3 Sätze Beinpresse
Das ergibt 6 Sätze – optimal, um die Beinmuskulatur zu fordern, ohne sie zu überlasten.
Wenn du jedoch mehr als 10 Sätze pro Einheit machst, landest du oft im Bereich des „Junk Volume“. Dieses zusätzliche Volumen bringt keine nennenswerten Vorteile, sondern kann nur deine Erholung beeinträchtigen und die Trainingsqualität verringern. Stattdessen solltest du in jedem Satz mit maximaler Intensität und sauberer Technik arbeiten.
Indem du das Volumen pro Einheit begrenzt und auf deine Regeneration achtest, maximierst du deine Fortschritte. Denke daran: Der Muskelaufbau passiert nicht nur während des Trainings, sondern vor allem in der Erholungsphase. Plane daher ausreichend Zeit für die Regeneration ein, um dein Training optimal zu nutzen.
Fazit
Der Schlüssel zu effektivem Muskelaufbau ist die perfekte Balance aus Training, Ernährung und Regeneration. Mit den vorgestellten Regeln hast du eine klare Anleitung, um Muskeln aufzubauen und gleichzeitig deine Leistungsfähigkeit zu steigern. Passe deine Trainingsfrequenz und -intensität gezielt an, achte auf eine proteinreiche Ernährung und gönne deinem Körper ausreichend Schlaf – so schaffst du die besten Voraussetzungen für nachhaltige Erfolge. Vergiss nicht, regelmäßig deinen Fortschritt zu überprüfen und deinen Plan anzupassen. Jetzt liegt es an dir: Setze das Wissen in die Tat um, starte dein nächstes Training und beobachte, wie deine Muskeln wachsen!
Quellen:
1) National Library of Medicine: “The effect of acute sleep deprivation on skeletal muscle protein synthesis and the hormonal environment.”, 2021, URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7785053/ (letzter Zugriff: 27.09.2024)
2) National Library of Medicine: “Sleep and muscle recovery: endocrinological and molecular basis for a new and promising hypothesis”, 2011, URL: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21550729/ (letzter Zugriff: 27.09.2024)
3) National Library of Medicine: “Resistance Training Load Effects on Muscle Hypertrophy and Strength Gain: Systematic Review and Network Meta-analysis”, 2021, URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8126497/ (letzter Zugriff: 27.09.2024)
4) National Library of Medicine: “Training for Muscular Strength: Methods for Monitoring and Adjusting Training Intensity”, 2021, URL: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34101157/ (letzter Zugriff: 27.09.2024)
5) Schoenfeld et al.:“Longer Interset Rest Periods Enhance Muscle Strength and Hypertrophy in Resistance-Trained Men”, 2016, URL: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26605807/ (letzter Zugriff: 27.09.2024)
6) Schoenfeld et al.: “The Mechanisms of Muscle Hypertrophy and their Application to Resistance Training”, 2010, URL: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20847704/ (letzter Zugriff: 29.09.2024)
7) Tipton, Kevin D, and Robert R Wolfe: “Protein and amino acids for athletes.”, 2004, URL: https://www.researchgate.net/publication/7849914_Protein_and_amino_acids_for_athletes (letzter Zugriff: 27.09.2024)
8) National Library of Medicine: “Effects of high-calorie supplements on body composition and muscular strength following resistance training”, 2002, URL: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12094125/ (letzter Zugriff: 27.09.2024)
9) Ribeiro AS, Nunes JP, Schoenfeld BJ, Aguiar AF, Cyrino ES: “Effects of different dietary energy intake following resistance training on muscle mass and bodyfat in bodybuilders”, 2019, URL: https://www.researchgate.net/publication/331071618_Effects_of_Different_Dietary_Energy_Intake_Following_Resistance_Training_on_Muscle_Mass_and_Body_Fat_in_Bodybuilders_A_Pilot_Study (letzter Zugriff: 27.09.2024)