Inhaltsverzeichnis
- Alles, was du über diesen Süßstoff wissen musst
- Wo steckt der Süßstoff überall drin
- Wie wirkt Aspartam im Körper
- Kontroversen und Forschungsergebnisse
- Einstufung der WHO
- Welche alternative Süßungsmittel gibt es
- Praktische Tipps für den verantwortungsvollen Konsum
- Fazit
Alles, was du über diesen Süßstoff wissen musst
Aspartam ist ein synthetischer Süßstoff, der aus zwei Aminosäuren, Asparaginsäure und Phenylalanin, als Methyl-ester zusammengesetzt ist. Aspartam hat eine etwa 200-fache Süßintensität im Vergleich zu Saccharose. Er ist unter verschiedenen Markennamen wie NutraSweet und Canderel bekannt und wird als Zuckerersatz in zahlreichen Lebensmitteln und Getränken eingesetzt. Dieser Süßstoff hat eine besondere Bedeutung für Personen, die auf achten oder nach Alternativen zum herkömmlichen Zucker suchen. Hier erfährst du, wie Aspartam im Körper wirkt, welche gesundheitlichen Auswirkungen es haben kann und welche alternativen Süßungsmittel existieren, um dir eine Wahl beim Konsum von Aspartam und anderen Süßungsmitteln in Lebensmitteln und Getränken zu ermöglichen.
Wo steckt der Süßstoff überall drin?
Aspartam, ein weit verbreiteter Süßstoff, findet sich hauptsächlich in Produkten, die als "light" oder "zero" gekennzeichnet sind, sowie in Diätprodukten, zuckerfreien Kaugummis, Fertiggerichten, Joghurts, Desserts und Süßigkeiten. In der Europäischen Union ist der Einsatz von Aspartam in einer Vielzahl von Lebensmitteln wie Getränken, Süßwaren und Milchprodukten genehmigt.
Vorkommen in Lebensmitteln und Getränken
- Zuckerfreie nichtalkoholische Getränke
- Desserts
- Süßwaren
- Aufstriche, Marmeladen und Gelees
- Konserven aus Obst, Gemüse, Fisch, Meeresfrüchten und Weichtieren.
- Diät- oder Light-Produkten wie Limonaden, zuckerfreien Süßigkeiten und Kaugummis, Backwaren, Instantkaffee, verarbeiteten Lebensmitteln, Müslis und Milchprodukten
Spezifische Produkte mit Aspartam
Zu den Produkten, die Aspartam enthalten, zählen Coca Cola Zero, Pepsi Light, Almdudler Zuckerfrei, fritz-kola Zuckerfrei und Limonaden von deit. Auch zuckerfreie Produkte wie Mentos, Airwaves sowie verschiedene Marmeladen, Getreideflocken, Desserts, Backwaren und Fertiggerichte nutzen diesen Süßstoff. Außerdem müssen in der Europäischen Union alle Lebensmittel, die Aspartam enthalten, dieses in der Zutatenliste entweder als 'Aspartam' oder mit der E-Nummer 951 gekennzeichnet werden.
Wie wirkt Aspartam im Körper?
Aspartam zerfällt im Körper in seine Bestandteile Methanol, Phenylalanin und Asparaginsäure. Die Mengen dieser Substanzen erreichen selbst bei starkem Konsum keine schädlichen Ebenen. Dieser Süßstoff beeinflusst den Stoffwechsel des menschlichen Körpers nicht. Bei der Zersetzung im Körper entstehen 50% Phenylalanin, 40% Asparaginsäure und 10% Methanol. Methanol findet sich auch in verschiedenen Lebensmittelgruppen wie Obst, Gemüse und alkoholischen Getränken. Die Menge an Methanol, die aus Aspartam produziert und weiter zu Formaldehyd und dann zu Ameisensäure metabolisiert wird, kann in hohen Konzentrationen toxisch sein. Jedoch ist die Menge, die aus Aspartam produziert wird, deutlich geringer als die Menge, die in vielen natürlichen Lebensmitteln gefunden wird.
Personen mit der genetischen Störung Phenylketonurie (PKU) sollten wiederum kein Aspartam konsumieren, da sie Phenylalanin nicht metabolisieren können. Ansonsten ist der Konsum von Aspartam unbedenklich. Die EFSA hat einen akzeptablen täglichen Aufnahmewert (ADI) für Aspartam von 40 mg/kg Körpergewicht pro Tag festgelegt.
Kontroversen und Forschungsergebnisse
Einige Studien haben einen Zusammenhang zwischen hohem Aspartamkonsum und Erkrankungen wie Diabetes, Kopfschmerzen und Gehirntumoren hergestellt. Diese Behauptungen wurden jedoch weitgehend aufgrund mangelhafter Forschungsmethoden und inkonsistenter Ergebnisse kritisiert. Trotz zahlreicher Studien, die keinen Beweis für einen Zusammenhang zwischen Aspartam und Krebs finden, deuten einige Untersuchungen darauf hin, dass hohe Mengen an Aspartam bei Tieren zu Tumorwachstum führen können. Die Übertragbarkeit dieser Ergebnisse auf den Menschen ist jedoch unklar.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, den Konsum von freiem Zucker zu reduzieren, indem natürliche, minimal verarbeitete Lebensmittel wie Obst anstelle von künstlich gesüßten Lebensmitteln konsumiert werden. Die WHO hat auch darauf hingewiesen, dass kalorienfreie Süßstoffe nicht für eine langfristige Gewichtskontrolle oder zur Vorbeugung von Krankheiten wie Typ-2-Diabetes geeignet sind. Übermäßiger Konsum von Aspartam-haltigen Produkten kann zu Unterzuckerung führen, was Konzentration und Leistung beeinträchtigen und unkontrollierten Gewichtsverlust verursachen kann. Regelmäßiger Konsum von kalorienfreien Süßstoffen könnte auch das Risiko für herzbezogene Krankheiten erhöhen.
Diese vielschichtige Debatte zeigt, dass Aspartam vor allem für Menschen, die ihren Zuckerkonsum reduzieren möchten, einige gesundheitliche Vorteile bieten kann, aber die potenziellen Risiken und langfristigen Auswirkungen sorgfältig abgewogen werden müssen.
Einstufung der WHO
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und ihre Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) haben Aspartam nach eingehender Prüfung als "möglicherweise krebserregend für den Menschen" (Gruppe 2B) eingestuft. Diese Klassifizierung basiert auf der Bewertung von begrenzten Beweisen aus Humanstudien, die einen potenziellen Zusammenhang zwischen Aspartam und einer spezifischen Art von Leberkrebs (hepatozelluläres Karzinom) zeigen. Zu den untersuchten Krebsarten zählen Leukämie, Lymphome sowie Nieren- und Blasenkrebs. Trotz dieser Einstufung betont die WHO, dass die aktuelle Evidenz keine Notwendigkeit zur Änderung der bestehenden Richtlinien bezüglich des Aspartamkonsums nahelegt, aber eine Mäßigung beim Konsum von Süßstoffen empfohlen wird.
Die IARC hofft, dass ihre Klassifizierung weitere Forschungen zu Aspartam und dessen potenziellen Gesundheitsrisiken anregt. Ziel ist es, durch zusätzliche wissenschaftliche Untersuchungen ein klareres Bild der Risiken von Aspartam zu
erhalten und fundierte Empfehlungen für die Öffentlichkeit bereitzustellen.
Welche Tagesdosis wird empfohlen?
Die empfohlene Tagesdosis von Aspartam, die von verschiedenen gesundheitlichen Regulierungsbehörden festgelegt wurde, spielt eine entscheidende Rolle bei der sicheren Verwendung dieses Süßstoffs. Sowohl die EFSA als auch die WHO bewerten 40 Milligram pro Kilogramm Körpergewicht als sicher.
Welche alternative Süßungsmittel gibt es?
Süßstoffe lassen sich in natürliche und künstliche Gruppen unterteilen. Zu den natürlichen Süßstoffen gehören Xylitol, Stevia und Erythritol.
- Xylitol ist ein Zuckeralkohol, der als Zuckerersatz verwendet wird und 2,4 kcal pro Gramm enthält, wohingegen Zucker ca. 4 kcal pro Gramm enthält.
- Stevia wird aus der Pflanze Stevia rebaudiana gewonnen und enthält fast keine .
- Erythritol ist ein Zuckeralkohol, der natürlich in einigen Früchten und fermentierten Lebensmitteln vorkommt und ebenfalls fast keine enthält.
Zu den künstlichen Süßstoffen zählen Aspartam, Saccharin, Sucralose, Neotam und Thaumatin.
- Neotam, mit der E-Nummer E961, wird hauptsächlich in kalorienarmen Lebensmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln und pharmazeutischen Produkten verwendet.
- Thaumatin, ein natürlicher Süßstoff mit der E-Nummer E957, stammt aus der Katemfe-Frucht und wird oft in Kombination mit anderen Süßstoffen eingesetzt.
- Sucralose, auch bekannt als E955 oder Splenda, ist ein synthetischer Süßstoff, der aus Zucker hergestellt wird und etwa 600-mal süßer als Zucker ist.
Generell empfiehlt es sich den Gesamtzuckerkonsum für eine bessere Gesundheit zu reduziere. Der langfristige Verzicht von Zucker, und diesen durch Zuckerersatzstoffe zu ersetzen, gilt als die gesündeste Lösung. Dies fördert eine natürliche Ernährungsweise und minimiert die Abhängigkeit von künstlich gesüßten Produkten.
Praktische Tipps für den verantwortungsvollen Konsum
- Moderation: Beschränke deine Verwendung von Aspartam und anderen Süßstoffen innerhalb der empfohlenen täglichen Aufnahme.
- Vielfalt in der Ernährung: Integriere natürliche, unverarbeitete Lebensmittel in deine Ernährung, um den Bedarf an Süßstoffen zu minimieren.
- Bewusstsein: Achte auf die Kennzeichnung von Lebensmitteln und Getränken, um den Gehalt an Aspartam oder anderen Süßstoffen zu erkennen.
- Gesundheitsüberwachung: Beobachte deine körperliche Reaktion auf Süßstoffe und frage bei Bedenken einen Ernährungsberater oder Arzt.
Diese Empfehlungen sollen dir helfen, Aspartam und andere Süßungsmittel verantwortungsvoll zu konsumieren, um deine Gesundheit langfristig zu schützen und zu fördern.
Fazit
Aspartam, ein weit verbreiteter Süßstoff mit zahlreichen Anwendungen in der Lebensmittelindustrie, hat sich als nützlich erwiesen, insbesondere für Personen, die ihren Zuckerkonsum begrenzen möchten oder müssen. Trotz der Debatten, die um seine Sicherheit entstanden sind, legen umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen und die Bewertungen führender Gesundheitsorganisationen nahe, dass Aspartam bei Einhaltung der empfohlenen Tagesdosis sicher ist. Dennoch ist es wichtig, dass insbesondere Personen mit Phenylketonurie oder anderen spezifischen gesundheitlichen Bedenken diesen Süßstoff vermeiden. Es empfiehlt sich, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und, wo möglich, natürliche Süßungsmittel zu bevorzugen. Konsumiere Aspartam moderat und bewusst, um dessen Vorteile und der der anderen Süßstoffen nutzen zu können, ohne dabei potenzielle gesundheitliche Nachteile in Kauf zu nehmen.
Quellen:
1) Chemie.de: Aspartam, URL: https://www.chemie.de/lexikon/Aspartam.html (letzter Zugriff 08.05.2024)
2) EFSA: EFSA schließt vollständige Risikobewertung zu Aspartam ab und kommt zu dem Schluss, dass es in den derzeitigen Expositionsmengen sicher ist, 10.12.2013, URL: https://www.efsa.europa.eu/de/press/news/131210 (letzter Zugriff: 08.05.2024)
3) Bundeszentrum für Ernährunung: Süßungsmittel - Zusatzstoffe mit nahezu kalorienfreier Süßkraft, 26.10.2022, URL: https://www.bzfe.de/lebensmittel/lebensmittelkunde/suessungsmittel/ (letzter Zugriff: 08.05.2024)
4) Bundesinstitut für Risikobewertung: Süßungsmittel in Lebensmitteln – Ausgewählte Fragen und Antworten, 14.07.2023, URL: https://www.bfr.bund.de/cm/343/sue%C3%9Fungsmittel-in-lebensmitteln-ausgewaehlte-fragen-und-antworten.pdf (letzter Zugriff: 08.05.2024)
5) Deutscher Bundestag: Gesundheitliche Auswirkungen von Süßungsmitteln Studien und weitere Veröffentlichungen, URL: https://www.bundestag.de/resource/blob/942568/bf2d135ccd96d2d7390c43bdae277809/WD-9-006-23-pdf-data.pdf (letzter Zugriff: 08.05.2024)
6) Bundeszentrum für Ernährunung: Neue WHO-Empfehlung zu kalorienfreien Süßsstoffen, URL: https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2023/mai/neue-who-empfehlung-zu-kalorienfreien-suesssstoffen/ (letzter Zugriff: 08.05.2024)
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