Inhaltsverzeichnis
- Bluthochdruck verstehen: Ursachen, Risikofaktoren und Prävention
- Wenn der Blutdruck zum Problem wird
- Welche Arten von Bluthochdruck gibt es
- Welcher Blutdruck ist gesund und normal
- Ab welchen Werten spricht man von Bluthochdruck
- So misst du deinen Blutdruck korrekt
- Wer erkrankt an Bluthochdruck
- Lifestyle-Änderungen für einen gesunden Blutdruck
- Meide schädliche Gewohnheiten
- Die Rolle von Fitness bei der Blutdruckregulation
- Ernährungstipps zur Blutdruckkontrolle
- Fazit
Bluthochdruck verstehen: Ursachen, Risikofaktoren und Prävention
Gesundheit ist alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts. Dieses Sprichwort beschreibt deutlich, welch hohe Bedeutung Gesundheit für das tägliche Leben hat. Das Herz als zentraler Motor spielt dabei eine wesentliche Rolle. Es steuert eine Vielzahl an Systemen und Vorgängen im Körper, wie unter anderem den Blutdruck. Wir erklären dir, wie groß das Risiko von Bluthochdruck einzustufen ist.
Wenn der Blutdruck zum Problem wird
Erinnerst du dich, wann du zum letzten Mal deinen Blutdruck gemessen hast? Vermutlich irgendwann beim letzten Arztbesuch. Obwohl Bluthochdruck zu einer der verbreitetsten und nicht gerade ungefährlichen Volkskrankheiten gehört, werden die Folgen oft unterschätzt. Umso erschreckender, dass laut Robert Koch-Institut bei einem Drittel der erwachsenen Deutschen zwischen 18 und 79 Bluthochdruck vorliegt.
Welche Arten von Bluthochdruck gibt es?
Bluthochdruck ist eine Erkrankung des Gefäßsystems, bei der die Blutdruckwerte auf Dauer zu hoch sind. Der Fachbegriff lautet Hypertonie oder arterielle Hypertonie. Bei den meisten Hypertonikern (90 %) gibt es dafür keine organische Ursache. Diese Art des Bluthochdrucks nennt man essenzielle oder primäre Hypertonie. Rund 10 % der Erkrankten leiden unter sekundärer Hypertonie. Bei ihnen liegen organische Erkrankungen vor (beispielsweise Verengung der Nierenarterien). Hier muss die Ausgangserkrankung behandelt werden, damit der Blutdruck wieder auf einen normalen Wert gebracht werden kann.
Welcher Blutdruck ist gesund und normal?
Der Blutstrom durch den Körper funktioniert folgendermaßen: Wenn sich das Herz zusammenzieht und dabei Blut aus der linken Hauptkammer in den Körper presst, überträgt sich der entstehende Druck auf die Hauptschlagader (Aorta) und weiter auf die nachfolgenden Blutgefäße. Dieser Druck heißt systolischer Blutdruck. Bei der Blutdruckmessung ist das der erste Wert. Anschließend erschlafft das Herz wieder, der Druck in den Gefäßen lässt nach. Der zu diesem Zeitpunkt gemessene Wert heißt diastolischer Blutdruck und stellt den zweiten Wert der Blutdruckmessung dar. Als normaler Blutdruck gelten Werte zwischen 100 und 130 mmHg systolisch. Medizinisch ideal wäre der Wert 120 zu 80 mmHg. Dabei geht man immer von der Blutdruckmessung am Oberarm aus.
Ab welchen Werten spricht man von Bluthochdruck?
Einmalige Messschwankungen auch außerhalb des Normbereiches sind meistens unbedenklich. Der Blutdruck unterliegt natürlichen Schwankungen. Nervosität beispielsweise kann kurzfristig zu einer Erhöhung führen. Von tatsächlichem Bluthochdruck spricht man, wenn bei verschiedenen Messungen an unterschiedlichen Tagen Werte von 140 zu 90 mmHg oder höher auftreten. Diese Zahlen beziehen sich aber nur auf die Blutdruckmessungen beim Arzt und am Oberarm gemessen.
So misst du deinen Blutdruck korrekt
Es gibt für zu Hause viele validierte elektronische Geräte für die Messung am Oberarm und am Handgelenk. Das Messprinzip ist überwiegend oszillometrisch (Druckpulsaufzeichnung). Um sicher zu sein, ob der Patient wirklich ein Hypertoniker ist, wird der Arzt in der Regel eine Langzeitmessung machen.
Wichtig: Bei den Messungen müssen nicht beide Grenzwerte des Blutdrucks überschritten sein. Auch wenn nur einer der beiden Werte zu hoch ist, liegt ein Bluthochdruck vor.
Wenn nur der obere (systolische) Blutdruckwert zu hoch ist, nennt man das isolierte systolische Hypertonie. Sie ist besonders bei Menschen verbreitet, die älter als 65 Jahre sind. Der Grund dafür ist die Arteriosklerose der Hauptschlagader oder der großen Gefäße. Die dadurch geringere Elastizität der Gefäße macht die Gefäßwände steifer, und deshalb steigt der Blutdruck.
Das heimtückische daran ist, dass der hohe Blutdruck lange unbemerkt bleiben kann. Die typischen Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen treten erst in einem höheren Krankheitsstadium auf. Daher sind ein strukturiertes Monitoring und eine stetige Nachverfolgung des Blutdrucks für deine Gesundheit unabdingbar. Behalte die wichtigen Kennzahlen im Blick und achte bei den Selbstmesstechniken auf eine möglichst genaue Durchführung.
Wer erkrankt an Bluthochdruck?
Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen in sehr engem Zusammenhang mit Bluthochdruck. Hierzu zählt übrigens auch der Herzinfarkt. Da Herz-Kreislauf-Erkrankungen Spitzenreiter der Todesfälle sind, muss hier unbedingt interveniert werden. Ab wann Bluthochdruck jedoch tödlich ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Lasse deinen Blutdruck also in jedem Fall auch regelmäßig beim Arzt überprüfen!
Wer zählt zur Risikogruppe für Bluthochdruck?
In manchen Fällen ist das Risiko für Bluthochdruck genetisch bedingt höher. Die gute Nachricht: Auch hier kann ein gesunder Lebensstil positive Auswirkungen haben. Zu den größten externen Risikofaktoren für Bluthochdruck zählen das Rauchen und der Konsum von Alkohol, denn beides schädigt die Gefäße nachhaltig. Was hat Salz dabei mit Bluthochdruck zu tun? Bei vielen Menschen beeinflusst ein Zuviel an Kochsalz den Blutdruck. Hintergrund ist die größere Menge an Wasser, welche gebunden wird und damit aufgrund der Volumenänderung den Gefäßdruck ansteigen lässt. Auch Übergewicht und Bewegungsmangel erhöhen die Gefahr eines Bluthochdrucks erheblich. Praktischerweise hast du diese Lebensstilfaktoren selbst in der Hand und kannst so aktiv etwas für deinen Blutdruck tun.
Lifestyle-Änderungen für einen gesunden Blutdruck
Sofern ärztlich angeraten, muss die Hypertonie unter Umständen dauerhaft medikamentös behandelt werden. Vor allem aber die vielen Menschen mit leicht erhöhtem oder grenzwertigem Blutdruck profitieren enorm von einfachen Änderungen im Lebensstil. Durch die richtige Ernährung und viel Bewegung kannst du deinen Blutdruck regulieren und eine medikamentöse Behandlung eventuell sogar abwenden. Natürlich lohnt sich ein gesunder Lebensstil auch für Hypertoniker, welche bereits Medikamente nehmen.
Schlafen wie ein Baby und Stress reduzieren
Zu wenig Schlaf und zu viel Stress hängen häufig sehr eng zusammen. Nur wer ausreichend schläft, kann auf Dauer sein Stressmanagement optimieren. Wer unter Schlafstörungen leidet, sollte sich also professionelle Hilfe holen. Dauerhafter Schlafmangel wirkt sich intensiv auf dein Stresslevel aus. Dieses wiederum hat einen bedeutenden Einfluss auf den Blutdruck. So müssen sich intensive Powerphasen und erholsame Entspannungszeiten immer in Balance befinden. Erstaunlicherweise kannst du sogar mit Spazieren gehen, die Gesundheit verbessern. Frische Luft, tiefe Atemzüge und den Blick durch die Natur schweifen lassen, sind Wundermittel gegen einen stressigen Alltag.
Meide schädliche Gewohnheiten
Konzentriere dich darauf, deine Energie in gesundheitsförderliche Routinen und Gewohnheiten zu investieren. Beachte diese 7 wichtigen Voraussetzungen für einen guten Blutdruck, und du schaffst die perfekte Basis für ein langfristig gesundes Herz-Kreislaufsystem.
- nicht rauchen
- kein oder nur wenig Alkohol
- Normalgewicht halten
- gesunde Ernährung
- Kochsalzmenge an den Bedarf anpassen
- regelmäßige Bewegung
- negativen Stress vermeiden
Die Rolle von Fitness bei der Blutdruckregulation
Neben der Ernährung ist Bewegung der wichtigste Faktor für einen gesunden Blutdruck. Es stellt sich dabei die Frage – Bluthochdruck, welcher Sport bei hohem Blutdruck ist passend? Geplantes, wohldosiertes
in Kombination mit bildet deine perfekte Grundlage für einen starken, leistungsfähigen Körper. Ergänze also täglich praktische Übungen für zu Hause aus den Bereichen Kraftsport und Ausdauertraining.Spezifische Auswirkungen von Fitness auf den Blutdruck
Das Praktische: Durch Sport erhöhst du deinen Kalorienverbrauch und verbesserst deinen Fettstoffwechsel. Indirekt wird damit der Risikofaktor Übergewicht minimiert. Gleichzeitig wird Stress abgebaut und protektive Hormone werden ausgeschüttet. Relevant für den Blutdruck ist vor allem die positive Auswirkung von Sport auf die Blutgefäße. Diese werden elastischer, durchlässiger und erweitern sich.
Empfohlene Trainingsarten bei Bluthochdruck
Vor allem moderates Ausdauertraining trägt dazu bei, den Bluthochdruck zu regulieren oder ganz zu vermeiden. Mindestens 2 bis 3 mal pro Woche Herzsport in Form von Schwimmen, Joggen (auf dem ) oder auf einem oder ist ideal. Für eine bessere Kontrolle der eigenen Fitness und ein gesundes Cardio-Training, empfiehlt sich das Training mit . Dabei ist ein eigenes Fitnessgerät für zu Hause insbesondere bei Bluthochdruck eine sehr gute Variante. Du kannst die Intensität genau steuern, hast mit Hilfe von deine Werte immer Blick und bestimmst selbst, wie lange und intensiv dein Training tagesformabhängig sein soll. Abwechslungsreiche Power-Stunden und entspannende Wohlfühl-Workouts zum Ausgleich findest du bei .
Wie lange und wie intensiv man trainiert, hängt von der individuellen Konstitution ab. Im Zweifelsfall sollten gerade Menschen, die schon einen hohen Blutdruck haben, ihren Arzt fragen.
Achtung: Sportarten bei hohem Blutdruck mit extremen Belastungsspitzen sollten ärztlich abgeklärt werden. Auch bei Krafttraining ist auf eine moderate Intensität zu achten. Patienten sollten sich gut beraten lassen und sich auf keinen Fall überfordern.
Ernährungstipps zur Blutdruckkontrolle
Da alle Säulen eines ausgeglichenen Lebensstils zur erfolgreichen Blutdruckregulation abgedeckt sein sollten, darf auch eine ausgewogene Ernährungsweise nicht zu kurz kommen.
Einfluss der Ernährung auf Bluthochdruck
Ungesunde Essgewohnheiten haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Blutdruckregulation. So können unpassende Speisepläne auf lange Sicht die Gefäße verengen und zu übermäßigen Fetteinlagerungen führen.
Ernährungstipps bei Bluthochdruck
Speziell zur Senkung des Blutdrucks eignet sich die sogenannte DASH-Diät. DASH steht für "Dietary Approaches to Stop Hypertension". Bei der DASH-Diät gibt es viele pflanzliche Komponenten in Form von Gemüse und Obst, kombiniert mit mageren Fleischsorten. Vollwertiges Getreide, Fisch, eiweißreiche Lebensmittel wie Bohnen, Linsen, Soja und fettreduzierte Milchprodukte stehen bei der DASH-Diät ebenfalls ganz oben auf dem Ernährungsplan. Auch Lebensmittel mit vielen ungesättigten Fetten wie Avocados oder Nüsse gehören auf den Teller. Indirekt können diese Lebensmittel dazu beitragen, den Blutdruck zu normalisieren. Dagegen wird der Verzehr von Salz, tierischen Fetten, Zucker und Alkohol stark eingeschränkt. Denn diese Elemente lassen den Blutdruck unter Umständen ansteigen und schädigen die Gefäße langfristig.
Fazit:
Bluthochdruck ist eine sehr ernst zu nehmende, gesundheitliche Belastung. Auch wenn die Symptome nicht immer sofort spürbar sind, stellt ein dauerhaft zu hoher Blutdruck ein echtes Risiko für deinen Körper dar. Glücklicherweise hat ein gesunder, ausgewogener Lebensstil einen enorm positiven Einfluss auf den Blutdruck, sodass die Blutdruckwerte sehr gut selbst zu beeinflussen sind. Achte auf eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung. Als Basis solltest du ein gesundes Schlaf- und Stressmanagement etablieren. Befolgst du diese Tipps, dann kannst du bestehenden Bluthochdruck sehr gut behandeln. Gleichzeitig stellen diese Routine die perfekte Prävention dar, um gar nicht erst an Bluthochdruck zu erkranken.
Quellen:
1) Robert Koch-Institut. Hypertonie. 2015, URL: https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Chronische_Erkrankungen/Hypertonie/Hypertonie_node.html (letzter Zugriff 12.10.2021)
2) Desai AN. High Blood Pressure. JAMA. 2020;324(12):1254–1255. doi:10.1001/jama.2020.11289 (letzter Zugriff 10.12.2023)
3) Chobanian AV et al. Joint National Committee on Prevention, Detection, Evaluation, and Treatment of High Blood Pressure. National Heart, Lung, and Blood Institute; National High Blood Pressure Education Program Coordinating Committee. Seventh report of the Joint National Committee on Prevention, Detection, Evaluation, and Treatment of High Blood Pressure. Hypertension. 2003 Dec;42(6):1206-52. doi:
4) Rossi GP et al. Practice Recommendations for Diagnosis and Treatment of the Most Common Forms of Secondary Hypertension. High Blood Press Cardiovasc Prev. 2020 Dec;27(6):547-560. doi: 10.1007/s40292-020-00415-9. Epub 2020 Nov 7. PMID: 33159664; PMCID: PMC7661394. (letzter Zugriff 10.12.2023)
5) Predel HG. Bluthochdruck und Sport. Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin, Deutsche Sporthochschule Köln. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin. Jahrgang 58, Nr. 9 2007. https://www.germanjournalsportsmedicine.com/fileadmin/content/archiv2007/heft09/328-333.pdf (letzter Zugriff 10.12.2023)
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