Inhaltsverzeichnis
- Freeletics: Vom Nischen- zum Trensport
- Was ist "Freeletics" und was kann es
- Ein paar Stärken und Schwächen von Freeletics
- Was sind die Vorteile von Gerätetraining im Vergleich zu Freeletics & Co
- Fazit
Freeletics: Vom Nischen- zum Trendsport
Egal ob im TV, im Internet oder in Print Medien rund um Sport & Fitness/Freizeit. Überall stoßen wir derzeit auf den Begriff „Freeletics“. Doch was genau steckt eigentlich hinter der neuen Trend-App? Unsere Fitness Experten von HAMMER SPORT klären auf.
Was ist „Freeletics“ und was kann es?
Grundsätzlich ist Freeletics eine Sport/Fitness-App für´s Smartphone. Der Download ist kostenlos, das Premiumangebot allerdings kostenpflichtig.
Geworben wird mit der Headline:
„Erreiche die beste Form deines Lebens! - dein individueller Trainingsplan. Hochintensive Workouts. Perfekt auf dich abgestimmt.“
Im Kern des Ganzen steht ein Fitnesskonzept, das ganz ohne Geräte und Hanteln auskommt. Jede Übung wird „nur“ mit dem eigenen Körpergewicht ausgeführt. Dazu gehören z.B. Liegestütze, Kniebeugen, Ausfallschritte, Sit-ups, Klimmzüge uvm. Die App ist sozusagen ein Fitnesstrainer und liefert Übungspläne für verschiedene Trainingsziele in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Sie bietet außerdem Zugang zu diversen Ernährungsplänen und zu einer großen Community. Die Kosten der App sind von der jeweiligen Laufzeit abhängig.
Das Training kann überall stattfinden, wo genug Platz für die Übungen vorhanden ist. Viele Freeletics Anhänger treffen sich in Parks oder öffentlichen Einrichtungen, um gemeinsam zu trainieren.
Ein paar Stärken und Schwächen von Freeletics
Einer der größten Pluspunkte von Freeletics ist der einfache Zugang zu einer großen Community von gleichgesinnten Sport- und Fitnessfans. Man kann sich wunderbar untereinander austauschen und gegenseitig motivieren.
Doch spätestens wenn es um das Thema „Gesundheit“ & „richtig trainieren“ geht, ist Vorsicht geboten. Die einzelnen Übungen der vielen Trainingspläne sind zwar in kurzen Videos dargestellt, aber es wird kaum auf die vielen möglichen Fehler hingewiesen, die bei freien Übungen gemacht werden können. Freeletics fordert von seinen Usern, an das äußerste Limit der Belastungsfähigkeit zu gehen. Erst wenn man völlig erschöpft ist, war das Training erfolgreich! Für untrainierte oder gesundheitlich vorbelastete User kann dieser Trainingsansatz sogar gesundheitsgefährdend sein.
Die Motivation durch die Community puscht die Freelethen ständig zu Höchstleistungen. Durch öffentlich gepostete Rankings wird der Trainierende zusätzlich angetrieben, möglichst viele Übungen in kurzer Zeit durchzuführen. Allerdings sollte es bei den Übungen eher um einen kontrollierten Bewegungsablauf und nicht um hektisch ausgeführte Bewegungen gehen.
Was sind die Vorteile von Gerätetraining im Vergleich zu Freeletics & Co?
Ein entscheidender Punkt ist die Möglichkeit zu isoliertem Training. Isoliert Trainieren bedeutet, pro Übung jeweils nur einen bestimmten Muskel zu beanspruchen. Kraftstationen eignen sich dafür hervorragend, da die Bewegungen durchgeführt werden. Isoliertes Training ist wichtig, um Defizite auszugleichen, um präventiv (vorbeugend) zu trainieren und auch nach Verletzungen wird oft auf diese Methode zurückgegriffen. Isoliertes Training ist bei Freeletics-Übungen nicht möglich, was einen entscheidenden Nachteil gegenüber dem Trainieren an Kraftstationen darstellt.
Fazit
Für Fortgeschrittene und erfahrene Sportler mit sehr gutem Körpergefühl kann ein „ergänzendes“ Bodyweight-Training zu neuen Leistungen führen. Für Untrainierte oder Menschen, die nach einer Krankheit oder einem Unfall Aufbautraining betreiben müssen, ist das Freeletics-Training nicht zu empfehlen! In solchen Fällen eignen sich vielmehr Trainingseinheiten an Kraftgeräten, die nach Einweisung durch einen Trainer oder Physiotherapeuten gezielter und mit einem höheren Maß an Sicherheit durchgeführt werden können. Zudem kann das Gewicht beim Krafttraining mit Geräten schrittweise (individuell) gesteigert werden. Bei Freeletics ist das eigene Körpergewicht für Anfänger, je nach Übung „zu viel“ – für Profis oft "keine Herausforderung" mehr. An Kraftstationen kann der Widerstand frei gewählt und sukzessive gesteigert werden. So kannst du deine eigene Leistung nach und nach steigern und die Ziele individuell höher stecken.
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