Inhaltsverzeichnis
- Flavonale - der herzgesunde Stoff in der Schokolade
- Herzfit Schokolade - so förder Schokolade die Gesundheit
- Schokolade und Sport - eine überraschend gesunde Kombination
- Fazit
Schokolade macht das Herz fit – und mehr
Schokolade macht glücklich und tröstet bei Liebeskummer. Das wissen Schoki-Fans (und Verlassene) schon lange. Doch jetzt mehren sich die Hinweise darauf, dass Schokolade nicht nur gut für die Seele, sondern auch für den Körper ist. Möglicherweise schützt die Süßigkeit vor Herzinfarkt, fördert die Durchblutung und senkt den Blutdruck. Das jedenfalls sind die Ergebnisse aktueller Studien. Aber was ist Wahres dran an den Meldungen? Ist Schokolade wirklich ein gesundes Superfood, das vor Krankheiten schützt? Was genau macht die Schokolade so gesund? Und wie hängen Sport und Schokolade zusammen? Wir sind der Sache nachgegangen.
Flavanole – der herzgesunde Stoff in der Schokolade
Die gesundheitsfördernden Stoffe in der Schokolade heißen Flavanole. Diese sekundären Pflanzenstoffe im Kakao haben Wissenschaftler wegen ihres herzschützenden Effekts schon länger auf dem Radar. Studien beweisen nämlich, dass Flavanole die kardiovaskulären Funktionen – also die Herzfunktionen – fördern. Es scheint, dass Flavonole die Bioverfügbarkeit von Stickstoffmonoxid (NO) im Körper erhöhen. Stickstoffmonoxid ist an der Regulierung der physiologischen Leistungsfähigkeit beteiligt, indem es die Gefäßregulation beeinflusst. Flavanole sind Bestandteile des Kakaos, weshalb wir den größten Anteil davon in Schokolade mit hohem Kakao-Anteil finden. In heller Milchschokolade stecken nur wenige Flavanole. Weiße Schokolade ist eigentlich gar keine Schokolade, weil sie kaum Kakao enthält. Entsprechend vernachlässigbar ist ihr Gehalt an Flavanolen.
Gut zu wissen!
Flavanole kommen nicht nur in Kakao vor. Auch rote Weintrauben, Äpfel oder schwarzer Tee enthalten viel dieser Super-Nährstoffe!
Herzfit Schokolade - so fördert Schokolade die Gesundheit
Auch wenn Flavanole kein exklusiver Bestandteil des Kakaos ist, haben sich inzwischen viele verschiedene Studien mit der Wirkung der Flavanole speziell in der Schokolade beschäftigt. Möglicherweise auch, weil dies einen größeren medialen Effekt verspricht als Studien mit Weintrauben. Doch das soll uns Schokofreunde nicht weiter stören.
Die Ergebnisse der Studien sind ermutigend. Allerdings eine Enttäuschung für alle, die Schokolade am liebsten tafelweise vertilgen:
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So belegte eine Studie, die im European Heart Journal veröffentlicht wurde, dass 7 Gramm Schokolade täglich – also ein kleines Stück – den Blutdruck senken und Herzerkrankungen vorbeugen kann.
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Eine andere Studie der Katholischen Universität in Campobasso/Italien zeigte, dass die Antioxidantien in der Kakaobohne Entzündungen eindämmen können.
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Und das Deutsche Institut für Ernährungsforschung aus Potsdam hat kürzlich eine Beobachtungs-Studie veröffentlicht, die ebenfalls darauf hindeutet, dass Schokolade Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen kann: Während der rund 8-jährigen Untersuchung hatten diejenigen Teilnehmer, die am meisten Schokolade aßen (etwa 7,5 Gramm täglich), 39 % weniger Herzinfarkte bzw. Schlaganfälle erlitten.
Schokolade und Sport – eine überraschend gesunde Kombination
Schokolade? Passt das zum kalorienbewussten Ernährungsprogramm von Sportlern?
Absolut. Das zeigen zum Beispiel Studien der Universitätskliniken Düsseldorf und Maastricht sowie der Deutschen Sporthochschule Köln: Leistungssportler, die regelmäßig Kakao-Flavanole zu sich nahmen, verbesserten ihre Leistungsfähigkeit und Gefäßfunktion. In der Studie untersuchten Wissenschaftler 12 Radrennfahrer und Triathleten, die 7 Tage lang 2x täglich über einen Kakao-Drink je 20 Milligramm Flavanole zu sich nahmen. Das Ergebnis: Die Gefäßfunktion der Versuchspersonen verbesserte sich signifikant von 6,3 (+/- 0,4) % auf 8,0 (+/- 0,7) %. Die Sportler konnten durch den regelmäßigen Genuss von Flavanolen außerdem ihre Leistungsfähigkeit steigern: Offenbar bewirken die Flavanole, dass sich in den Gefäßen weniger Ablagerungen ansammeln. So konnte mehr Blut fließen und das verbesserte die Leistung der Versuchspersonen.
Bei all den positiven Aspekten die aufgeführt wurden, solltest du aber immer daran denken, dass Schokolade neben dem "guten" Flavanol auch sehr viel schädlichen Zucker enthält. Handelsübliche Vollmilchschokolade hat pro 100g ca. 55g Zucker. Bitterschokolade mit einem Kakaoanteil von 85% hingegen nur 15g, sollte aber trotzdem in Maßen und nicht in Massen genossen werden.
Fazit
Wer täglich ein kleines Stückchen Schokolade mit hohem Kakaoanteil isst, kann damit Herzinfarkt, Bluthochdruck und Entzündungen im Körper verhindern und sogar seine sportliche Leistungsfähigkeit steigern. Und sollten sich diese Effekte in weiteren Studien als weniger stark herausstellen, als erhofft: 7 Gramm Schokolade am Tag macht auf keinen Fall dick – aber auf jeden Fall glücklich und damit auch gesund!
Quellen:
1) Susanne Dopheide Universitätsklinikum Düsseldorf: Kakao-Flavanole wirken blutdrucksenkend und verbessern die Gefäßfunktion bei Gesunden (2015), URL: https://www.uniklinik-duesseldorf.de/fileadmin/Pressemitteilungen_pdf/2015/15-09-08_kakao-flavanole-wirken-blutdrucksenkend-und-verbessern-die-gefaessfunktion-bei-gesunden.pdf (letzter Zugriff 17.11.2021)
2) Brian Buijsse, Cornelia Weikert, Dagmar Drogan, Manuela Bergmann, Heiner Boeing: European Heart Jorunal Volume 31: Chocolate consumption in relation to blood pressure and risk of cardiovascular disease in German adults (2010), URL: https://academic.oup.com/eurheartj/article/31/13/1616/418351?searchresult=1 (letzter Zugriff 17.11.2021)
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