Segeln als Leistungssportart: Olympia-Zweite und Segelexpertin Tina Lutz über das Segeln
Posted in: Trainingsziele
15 min Lesezeit 9. Januar 2023

Segeln als Leistungssportart: Olympia-Zweite und Segelexpertin Tina Lutz über das Segeln

Inhaltsverzeichnis

  • Wer ist Silbermedaillengewinnerin Tina Lutz
  • Segeln als Leistungssportart
  • Tina Lutz im olympischen Team
  • Tina Lutz als HAMMER Workouts Trainer

Was steckt hinter der Leistungssportart Segeln? Worauf kommt es im Training an? Welche Voraussetzungen und Qualifikationen sind für die Sommerspiele notwendig? Und wie läuft es dort überhaupt ab? Für diese und weitere Fragen haben wir eine Expertin interviewt, die ihr Leben lang schon den Leistungssport ausübt und 2020 Olympia-Zweite geworden ist.

Wer ist Silbermedaillengewinnerin Tina Lutz?

Tina Lutz ist 31 Jahre alt und kommt vom Chiemsee. Sie hat mit 6 Jahren mit dem Segeln angefangen, ist ziemlich schnell in den Leistungssport hineingerutscht und macht das seither ein Leben lang. Mittlerweile arbeitet sie im Personalbereich eines Pharmaunternehmens.

Silbermedaillengewinnerin und Segelexpertin Tina LutzSilbermedaillengewinnerin und Segelexpertin Tina Lutz
Silbermedaillengewinnerin und Segelexpertin Tina Lutz

HAMMER: Wie bist du zum Segeln gekommen?

Tina: Ich bin am Chiemsee aufgewachsen und da liegt der See direkt vor der Nase. Meine Eltern sind außerdem schon immer Hobby-Segler gewesen. Als Kind haben sie mich und meinen Bruder in einen Opti-Kurs am Chiemsee angemeldet. Meinem Bruder hat das Segeln unheimlich gut gefallen und ich wollte immer schon das machen, was mein Bruder macht. Also bin ich direkt hinterher.

HAMMER: Was macht Segeln für dich so besonders?

Tina: Für mich ist Segeln eine Leistungssportart, die extrem cool ist. Sie kann sehr lange ausgeführt werden, weil man sich im Normalfall nicht damit kaputt macht. Außerdem ist die Sportart auch sehr vielseitig. Neben der sportlichen Vielseitigkeit müssen wir auch mentale Stärke beweisen. Ich habe auch viel fürs Leben gelernt, über Teamfähigkeit und wie ich mit Kritik umgehe und diese ins Positive umsetze. Wir lernen auch viel über das Wetter, den Wind und wie man mit den unterschiedlichen Wellen umgeht. Eben genau diese Vielfältigkeit macht den Sport so unglaublich spannend.

HAMMER: Was sind sportlich gesehen deine größten Erfolge?

Tina: Ich bin zweimal Weltmeister im Opti geworden. Mit Sanni, meiner Segelpartnerin, bin ich zweimal Europameister im 49erfx und 3-facher Kieler Woche Sieger geworden. Als olympisches Team haben wir eine Silbermedaille geholt.

Segeln als Leistungssportart

HAMMER: Nun könnte man ja sagen, dass Segeln für einen Außenstehenden eher als eine „gemütliche Sportart“ angesehen wird. Ist Segeln wirklich so ein gemütlicher Sport?

Tina: Es kommt natürlich in erster Linie auf das Segelboot an. Es kann ein gemütliches, klassisches Boot sein, mit dem auf dem Chiemsee oder dem Meer gesegelt wird, also sprich das Hobby-Segeln mit Bier trinken, Sonne tanken und einfach Spaß haben. Das ist dann wirklich eine eher gemütliche Sportart.
Es gibt aber auch Disziplinen, die anspruchsvoller sind. Da kommt es ebenfalls auf die Bootsklasse an. Der 49er ist ein Skiff. Das ist ein Boot mit einem spitzen Rumpf. Wenn man es in ein windstilles Schwimmbad setzen würde, würde es einfach umfallen. Es gewinnt also erst durch Schnelligkeit an Stabilität. Es ist ein sehr anspruchsvolles Boot, denn es erfordert viel Koordination, Schnelligkeit in den Manövern, vor allem aber auch Kraftausdauer und Ausdauer . Und Kraft braucht man natürlich auch, da das Boot mit den ganzen Systemen sehr anspruchsvoll ist.

HAMMER: Wie sieht dein Training als Seglerin aus?

Tina: Da das Segeln im 49er sehr vielfältig ist, muss auch mein Training sehr vielfältig sein. Ich trainiere also gleichermaßen meine Ausdauer, meine Kraft, meine Koordination und mein Durchhaltevermögen. Eine Regatta dauert nämlich eine Woche, bis ein Weltmeister entschieden ist und jeden Tag werden bis zu 4 Wettfahrten gesegelt.
Ich hatte einen Fitnesstrainer, Johannes Lukas, ein erfolgreicher Biathlon Trainer, der meine Trainingseinheiten über meine Polar-Uhr tracken konnte und mich so jederzeit motiviert hat. Das hat mir sehr geholfen, da ich dann mehr oder weniger auch gezwungen war, die Trainingseinheiten jeden Tag bei Wind und Wetter zu absolvieren. Sonst hätte ich das vielleicht nicht durchgezogen.

Tina Lutz und Susann Beucke Tina Lutz und Susann Beucke

Tina Lutz im olympischen Team

HAMMER: Wie hast du dich auf die Sommerspiele vorbereitet?

Tina: Die Vorbereitungen fangen schon viele Jahre vor dem eigentlichen Wettkampf an. Ich hatte einen Trainingsplan, der über mehrere Jahre ging. Dieser baute sich nach den Saisonhöhepunkten auf. Ich habe also praktisch jede Woche oder alle zwei Wochen einen neuen Trainingsplan erhalten. Der Trainingsplan sollte einfach genauso vielseitig sein wie das Segeln selbst: Koordination, Ausdauer, Kraftausdauer und Schnelligkeit sind aber die Qualifikationsschwerpunkte, die ich trainiert habe.

HAMMER: Welche Qualifikationen muss man haben, um überhaupt dabei sein zu dürfen?

Tina: Neben der körperlichen Fitness ist auch die mentale Fitness sehr wichtig. Ich habe mich darauf vorbereitet, 3 Wochen lang im Hotelzimmer eingesperrt zu werden. Dafür habe ich mir eine Nintendo Switch gekauft und verschiedene Dinge mitgenommen, die mir Spaß machen und ich somit gern Zeit im Hotelzimmer verbringe. Das war für mich sehr wichtig, weil ich eigentlich ein Mensch bin, der sehr naturverbunden ist.

HAMMER: Welche Trainingsgeräte hast du für die körperliche Vorbereitung genutzt?

Tina: Da wir sehr viel unterwegs waren und viel gereist sind, haben wir Workouts mit geringem Equipment trainiert, die einfach überall funktionieren. Also Workouts, bei denen bspw. nur eine Fitnessmatte und Hanteln benötigt werden. Wir haben auch sehr viel HIT Training zur Stärkung der Ausdauer gemacht. Zu Hause habe ich ein stehen, mit dem wir unfassbar viele Übungen und Muskeln trainieren können, wie bspw. die Klassiker Bankdrücken, Bankziehen und Latziehen. Mit den Hanteln selbst habe ich auch viele Bauchübungen gemacht, da der Core fürs Segeln sehr wichtig ist.

HAMMER: Wie läuft es für Athleten und Athletinnen ab? Kannst du uns ein paar Einblicke geben, die man so nicht kennt und auch für dich sehr spannend waren?

Tina: Wir sind schon 2 Wochen vor dem Start angereist. Was vielleicht nicht alle wissen ist, dass Segeln nicht im olympischen Dorf war, sondern außerhalb von Tokio so ca. eine Stunde entfernt. Da hatten wir dann ein ganzes „Segler-Hotel“ für uns.
Tokio war sehr speziell. Wir durften das Hotel so gut wie nie verlassen, sollten die meiste Zeit auf dem Hotelzimmer verbringen und durften uns nur zwischen Hotelzimmer und Hafen bewegen. Ich meine, für eine Woche geht das vielleicht noch, aber für uns war es sehr hart, 3 Wochen lang „eingesperrt“ zu sein. Eine ziemliche Kopfsache, um das gut durchzustehen.
In unserem Hotel gab es einen Pool. Theoretisch klingt das ganz gut, aber das Wasser wurde komplett abgelassen und das ganze Areal durfte nicht genutzt werden. Lediglich im kleinen, hoteleigenen Fitnessstudio durften wir trainieren, was wir aber auch nur sehr selten genutzt haben. Man arbeitet ja schließlich nicht 4 Jahre auf einen Saisonhöhepunkt hin, um sich dann in letzter Sekunde mit Corona zu infizieren und außer Gefecht zu sein.
Und es war extrem heiß in Tokio. Ich mag es zwar warm, aber selbst mir war es einfach zu heiß. Jeden Tag über 30 Grad und bestimmt über 80% Luftfeuchtigkeit. Sobald ich aus dem Hotelzimmer raus bin, habe ich direkt geschwitzt. Sogar an den Schienbeinen - also an Stellen, an denen ich im Leben noch nie geschwitzt habe! Dazu kam noch ein betonierter Hafen ohne jegliche Pflanzen, an dem sich die Hitze aufgestaut hat. Also bestimmt um die 40 Grad teilweise. Uns blieb nichts anderes übrig, als uns alle 10 Minuten mit einem Wasserschlauch und leider lauwarmen Wasser abzukühlen. Wir hatten es auch mal mit Kühlwesten probiert, aber für mich war der warme Wasserschlauch die beste Erfrischung!

HAMMER: Was war dein Highlight in Tokio?

Tina: Die Siegerehrung war mega cool und total besonders. Das war der absolute Wahnsinn und mein Highlight in Tokio. Die wirkliche Feier zu unserem Sieg gab es erst, als wir wieder zurück waren, denn in Tokio selbst war Feiern nicht erlaubt.

Olympisches Team: Tina Lutz und Susann BeuckeOlympisches Team: Tina Lutz und Susann Beucke
Olympisches Team: Tina Lutz und Susann Beucke

Tina Lutz als HAMMER Workouts Trainer

HAMMER: In den Medien wurde viel über deine Verabschiedung mit Susann Beucke als olympisches Team im Juni 2022 bei der Kieler Woche gesprochen. Wie geht es dann jetzt sportlich gesehen für dich weiter?

Tina: Ich bin jetzt Sport-Rentner. Da ich mit 6 Jahren im Leistungssport angefangen habe, darf ich mit 31 Jahren auch in Sport-Rente gehen. Aber es liegt vor allem auch daran, dass man generell mit dem Segeln im olympischen Bereich leider nur schwer Geld verdienen kann. Unsere Segel GbR hat viel Unterstützung von Verbänden und Sponsoren erhalten, doch leider hat das Geld nie wirklich gereicht, um sich selbst noch was auf die Seite zu legen. Irgendwann kommt im Leben einfach der Punkt, an dem du selbst Geld verdienen willst und musst. Ich hatte sehr große sportliche Erfolge, die mir sehr viel bedeuten, doch jetzt ist es an der Zeit, den Sprung in die Wirtschaft zu schaffen, um mit beiden Beinen fest im Leben stehen zu können.

HAMMER: Gibt es etwas, wo wir dich weiterhin sehen können?

Tina: Ich werde weiter Segeltraining geben. Mir macht es unheimlich Spaß, mein Wissen im Segeln weiterzugeben und ich finde es auch wichtig, nicht komplett von der Bildfläche zu verschwinden. Ich werde dem Segeln auf alle Fälle erhalten bleiben und dahingehend auch noch vieles machen.

HAMMER: Können wir auch ohne ein Segelboot noch mehr von dir sehen?

Tina: Ja klar. Ich bin auch ein HAMMER Workouts Trainer und freue mich über zahlreiche Teilnahmen an meinen Workouts. Da können wir dann gemeinsam Gas geben und ihr bekommt einen Eindruck, wie ich mich auf die Spiele vorbereitet habe.

HAMMER: Auf welche Kategorien bei HAMMER Workouts dürfen wir uns freuen?

Tina: Vor allem auf Workouts mit dem Ruderergometer . Gerade fürs Segeln haben wir sehr viel mit dem Rudergerät trainiert, um die Ausdauer zu verbessern. Das ist also die Paradedisziplin, die nicht fehlen darf! Zusätzlich gibt es auch einige Workouts mit mir auf dem Rad , das ja vermutlich viele auch zu Hause haben. Und natürlich verschiedene Krafttrainings, die als Basics im Trainingsplan nicht fehlen dürfen. Also vielseitige Workouts, genauso vielseitig wie das Segeln. Das habe ich auch versucht, in meinen Workouts rüberzubringen.

HAMMER: Gibt es noch etwas, dass du uns mit auf den Weg geben möchtest?

Tina: Das Training sollte immer Spaß machen! Wenn du was erreichen willst, ist Disziplin ganz wichtig. Wenn du diese Disziplin selbst nicht aufbringen kannst, musst du dich von einem Coach koordinieren und dir helfen lassen. Dann kannst du viel erreichen!

Bildquelle © Tina Lutz



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