
Inhaltsverzeichnis
- Wie du deinen Zyklus für dich nutzen kanns
- Welche sind die vier zyklusbedingten Phasen
- Wie beeinflusst dein Zyklus meine Leistungsfähigkeit
- Wie finde ich meinen optimalen Trainingsrhythmus
- Wann ist die beste Zeit für intensives Training
- Wie passe ich meine Regeneration an meinen Zyklus an
- Wie passe ich meine Ernährung an mein zyklusbasiertes Training an
- Wie beeinflussen hormonelle Verhütungsmittel mein Zyklusbasiertes Training
- Fazit
Wie du deinen Zyklus für dich nutzen kannst
Zyklusbasiertes Training entwickelt sich zum Schlüsselfaktor im weiblichen Leistungssport. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen die Bedeutung hormoneller Schwankungen für dein Training. Immer mehr Frauen richten ihr - und nach ihren zyklischen Phasen aus, wobei Östrogen und Progesteron als Gegenspieler wirken.
Zyklusbasiertes Training kann dir dabei helfen, deine Leistung zu optimieren, indem du diese auf deine Hormonphasen abstimmst. Außerdem wirkt es sich auch positiv auf deine Regeneration aus. Wie genau zyklusbasiertes Training aussieht und wie du dadurch maximale Ergebnissen erreichts erfährst du in diesem Artikel.
Welche sind die vier zyklusbedingten Phasen?
Der weibliche Menstruationszyklus teilt sich in vier Phasen auf. Diese sind:
- Menstruationsphase: Dies ist der Beginn des Zyklus, bei dem die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird und die Regelblutung eintritt.
- Follikelphase (auch Follikelreifungsphase oder Proliferationsphase genannt): In dieser Phase wird die Gebärmutterschleimhaut durch Östrogen wieder aufgebaut, und im Eierstock reift ein Follikel heran.
- Ovulationsphase (Eisprung): Die reife Eizelle wird aus dem dominanten Follikel im Eierstock freigesetzt.
- Lutealphase (auch Sekretionsphase genannt): Der Follikel wandelt sich in den Gelbkörper um, der Progesteron produziert und die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet.
Wie beeinflusst dein Zyklus deine Leistungsfähigkeit?
Sportliche Leistungsfähigkeit zeigt deutliche Schwankungen während des Zyklus. Aktuelle Befragungen belegen: Jede zweite Sportlerin spürt diese Leistungsschwankungen. Diese zyklischen Veränderungen entscheiden manchmal sogar über sportliche Erfolge.
Welche Rolle spielen Hormone?
Östrogen und Progesteron steuern dein Hormonsystem. Die Follikelphase zeichnet sich durch einen steigenden Östrogenspiegel aus. Du profitierst dabei von verbesserter Ausdauerleistung und gesteigerter Fettverbrennung. Östrogen unterstützt zusätzlich deinen Muskelaufbau und hebt den Serotoninspiegel - dein Stimmungshormon.
Der Eisprung leitet die Progesteron-dominierte Phase ein. Progesteron bewirkt eine steigende Körperkerntemperatur, zunehmende Wassereinlagerungen, veränderte Energiebereitstellung und lockerere Bänder mit erhöhtem Verletzungsrisiko.
Was bedeutet das für dein Training?
Die Follikelphase bietet optimale Trainingsbedingungen. Viele Sportlerinnen berichten von Höchstleistungen während dieser Zeit.
Die Lutealphase verändert deinen Stoffwechsel grundlegend. Der tägliche Energiebedarf steigt um etwa 200 Kilokalorien. Der erhöhte Cortisolspiegel kurz vor der Menstruation beeinflusst sowohl Leistung als auch Psyche.
reagieren individuell auf Zyklusphasen. Manche Sportlerinnen spüren kaum Unterschiede, andere erleben starke Schwankungen. Genaue Zyklusbeobachtung hilft dir, deine persönlichen Leistungsmuster zu erkennen.
Praktische Trainingsempfehlungen: Nutze die Follikelphase für intensives Training und Muskelaufbau. Reduziere während der Lutealphase die Intensität und achte besonders auf ausreichende Kohlenhydratzufuhr.


Wie finde ich meinen optimalen Trainingsrhythmus?
Dein optimaler Trainingsrhythmus beginnt mit genauer Zyklusbeobachtung über mehrere Monate. Jede zweite Sportlerin kennt ihren Zyklus nicht genau. Dieses Wissen bildet jedoch die Grundlage für effektives zyklusbasiertes Training.
Wie analysierst du deinen Zyklus?
Dokumentiere diese Aspekte über mindestens drei Monate:
- Menstruationsbeginn und -ende
- Eisprungzeitpunkt
- Körperliche und mentale Veränderungen
- Leistung und Regeneration
- Schlafqualität und Stresslevel
Der Eisprung zeigt sich durch messbare Signale. Deine Körpertemperatur steigt z. B. danach innerhalb von 48 Stunden um 0,2 bis 0,5 Grad.
Welche Tools helfen dir dabei?
Moderne Technologie unterstützt dein Zyklustracking. Smartwatches messen deine Körpersignale durchgehend.
Zyklus-Apps analysieren deine Daten umfassend:
- Aufwachtemperatur
- Körpersignale
- Lebensstilfaktoren Diese Apps liefern zusätzlich Trainings- und Ernährungstipps.
Ovulationstests aus der Apotheke messen dein luteinisierendes Hormon im Urin. Sie zeigen den bevorstehenden Eisprung. Beachte außerdem, dass hormonelle Verhütungsmethoden diese Messungen verfälschen.
Dein Trainingstagebuch vervollständigt die Analyse. Notiere Gefühl und Einflüsse nach jedem Training. Zyklustracking plus Trainingsprotokoll offenbart deine persönlichen Leistungsmuster.
Wann ist die beste Zeit für intensives Training?
Die erste Zyklushälfte bietet optimale Bedingungen für intensive Trainingseinheiten. Wissenschaftliche Studien bestätigen diese Phase als besonders effektiv.
Welche Signale sendet dir dein Körper?
Dein Östrogenspiegel steigt während der Follikelphase stetig an. Diese hormonelle Veränderung verbessert deine Muskelaufbaufähigkeit deutlich.
Dein Körper zeigt dir seine Leistungsbereitschaft durch:
- Mehr Energie und Motivation
- Schnellere Regeneration
- Gesteigerte Kraftwerte
- Bessere
Vorsicht gilt dennoch beim Training - deine Bänder werden durch Östrogen dehnbarer, das Verletzungsrisiko steigt.
Wie erkennst du deine Hochleistungsphasen?
Deine Leistungskurve steigt ab dem sechsten Zyklustag und erreicht den Höhepunkt zum Eisprung.
zeigt beste Ergebnisse zwischen Tag 6 und 14. Deine Muskeln reagieren in dieser Phase optimal auf Trainingsreize - der Östrogenspiegel erreicht seinen Höchststand.
Die Lutealphase bringt körperliche Veränderungen: Temperaturanstieg um 0,5 Grad und verstärkte Wassereinlagerungen durch Progesteron. Diese Faktoren beeinflussen deine Ausdauerleistung.
Nutze diese Tageszeiten für optimales Training:
- Morgentraining: Ideal für intensive Einheiten
- Abendtraining: Geeignet für moderate Belastung
Regelmäßigkeit schlägt perfektes Timing. Zwei wöchentliche Trainingseinheiten plus ausreichende Regeneration bilden deine Erfolgsbasis.


Wie passe ich meine Regeneration an meinen Zyklus an?
Deine Regeneration bestimmt maßgeblich den Trainingserfolg beim zyklusbasierten Training. Die Lutealphase verändert durch erhöhtes Progesteron deine Erholungsfähigkeit grundlegend.
Welche Regenerationsmethoden sind effektiv?
Gezielte Maßnahmen steigern deine Erholungsqualität. Die Follikelphase verkürzt nachweislich deine Regenerationszeit nach intensivem Training. Durch sanftes Yoga und Stretching, ausreichend Schlaf, leichte Bewegungseinheiten und Faszienmassagen kannst du deine Regeneration unterstützen.
Die verbesserte Insulinsensitivität während der Follikelphase fördert zusätzlich die Auffüllung deiner Muskel-Kohlenhydratspeicher.
Was brauchst du in welcher Phase?
Deine Menstruation fordert besondere Aufmerksamkeit. Sanfte Übungen wie Yoga helfen optimal. Leichte Bewegung lindert häufig Beschwerden, da der Blutfluss im gesamten Körper angeregt wird und die Krämpfe im unteren Bauch löst. Verzichte deshalb nicht komplett auf - und , sondern passe lediglich die Intensität an.
Die Follikelphase bietet beste Regenerationsbedingungen. Dein Körper verarbeitet Trainingsreize besonders effektiv. Eisenreiche Ernährung durch Hülsenfrüchte, Spinat und Nüsse unterstützt deine Erholung.
Die Lutealphase erhöht deinen Energiebedarf um 200 ausreichend Flüssigkeit und längere Erholungsphasen. täglich. Achte dabei auf eine höhere Kohlenhydrataufnahme,
Wie passe ich meine Ernährung an mein zyklusbasiertes Training an?
Deine Ernährung bestimmt den Erfolg deines zyklusbasierten Trainings maßgeblich, da je nach Zyklusphase dein Körper besser oder weniger gut Nährstoffe aufnehmen kann. Zudem ist dein in der ersten Zyklushälfte geringer als in der zweiten. Ab der dritten Phase benötigt dein Körper täglich um die 150-300 Kalorien mehr.
Welche Nährstoffe brauchst du wann?
Da deine Menstruation mit einem Blutverlust einhergeht, fordert dieser dich um die 15 bis 30 Milligramm Eisen pro Phase. Es ist nicht selten, dass dadurch vor allem Frauen unter Eisenmangel leiden. Daher solltest du während deiner Menstruation auf eisenreiche Lebensmittel wie Rindfleisch, Spinat, Grünkohl, Hülsenfrüchte, Nüsse, Quinoa, Haferflocken und Vollkornprodukte setzen. Expertentipp: Durch die Kombination mit Vitamin C steigerst du die Eisenaufnahme in deinem Körper. Beispielsweise kannst du Zitronensaft auf dein Essen träufeln oder auch begleitend zur Mahlzeit ein Glas Zitronenwasser trinken.
Diese Nährstoffe unterstützen dich zusätzlich:
- Magnesium gegen Krämpfe - Kakao, Nüsse, Vollkorn
- Vitamin A für Hormonbalance
- Gesunde Fette aus Avocados, Olivenöl und Nüssen
Die Follikelphase steigert deinen Proteinbedarf, weswegen du gute Proteine wie Geflügel, Fisch, Linsen, Kichererbsen oder auch Whey für dich nutzen solltest. Zudem schützen Antioxidantien aus Beeren und Blattgemüse deine Zellen.
Die Ovulationsphase (Eisprung) verlangt mehr Ballaststoffe und Kalzium. Ballaststoffe findest du vor allem in Hülsenfrüchte, Nüssen, Samen, Kohl und Obst. Kalziumreiche Lebensmittel sind vor allem Milchprodukte wie Joghurt, Milch, Käse und Skyr.
In deiner Lutealphase steigt dein Progesteron an und es können mögliche Wassereinlagerungen entstehen. Daher solltest du während dieser Zeit auf komplexe Kohlenhydrate für eine bessere Blutzuckerstabilität setzen und entzündungshemmende Omega-3-Fette zu dir nehmen. Wegen dem Anstieg deiner Körpertemperatur erhöht sich in dieser Phase ebenso dein Flüssigkeitsbedarf.
Wie beeinflussen hormonelle Verhütungsmittel mein Zyklusbasiertes Training?
Die Anwendung hormoneller Verhütungsmittel beeinflusst den natürlichen Menstruationszyklus und somit auch die Grundlage für zyklusbasiertes Training. Viele hormonelle Verhütungsmethoden wie die Pille, setzen auf eine konstante oder zyklische Zufuhr synthetischer Hormone, die den körpereigenen Hormonhaushalt regulieren und den Eisprung unterdrücken.
Dies hat zur Folge, dass die typischen hormonellen Schwankungen, die den natürlichen Zyklus kennzeichnen und auf denen das zyklusbasierte Training basiert, reduziert oder gänzlich ausgeschaltet werden. Anstelle eines natürlichen Zyklus mit deutlichen Veränderungen in Östrogen- und Progesteronspiegeln entsteht ein künstlicher Zyklus, der durch die Einnahme der Verhütungsmittel gesteuert wird.
Was bedeutet das für dein Training?
Weniger ausgeprägte Zyklusphasen: Da der Eisprung unterdrückt wird und die Hormonspiegel weniger stark schwanken, fallen die physiologischen Unterschiede zwischen den einzelnen Zyklusphasen geringer aus. Das bedeutet, dass die Effekte, die durch die natürlichen Hormonschwankungen auf Leistungsfähigkeit, Regeneration und Stoffwechsel entstehen, abgeschwächt oder nicht vorhanden sind.
Eingeschränkte Zyklusbeobachtung: Die üblichen Methoden zur Zyklusbeobachtung, wie die Messung der Basaltemperatur oder die Verwendung von Ovulationstests sind unter hormoneller Verhütung oft nicht aussagekräftig, da der Eisprung unterdrückt wird.
Individuelle Anpassung: Trotz der veränderten hormonellen Situation kann es sinnvoll sein, das Training an den Einnahmezyklus der Verhütungsmittel anzupassen. Einige Frauen berichten von Unterschieden in ihrem Wohlbefinden und ihrer Leistungsfähigkeit während der Einnahme und der Einnahmepause (sofern vorhanden). Vor allem beim Trainingsgewicht steigern kannst. Das liegt daran, dass du durch die Pille extern zusätzlich Östrogen und Gestagene deinem Körper zuführst. Dadurch wird deinem Körper eine Schwangerschaft vorgetäuscht. Durch den höheren Anteil an weiblichen Geschlechtshormonen in deinem Blutkreislauf sinkt in Relation der Anteil des sowieso bereits geringeren Testosteron, welches für den Muskelaufbau verantwortlich ist. Wenn du aber deine Einnahme pausierst, steigt das Testosteron in der Relation wieder an und du fühlst dich stärker. Wohingegen du dich in den ersten Tagen, wenn du die Pille wieder einnimmst, schwächer fühlst. Eine genaue Beobachtung des eigenen Körpers und die Dokumentation von Veränderungen im Trainingstagebuch können helfen, individuelle Muster zu erkennen und das Training entsprechend anzupassen. kann es durchaus passieren, dass du während der Einnahmepause mehr Kraft verspürst und dein
Empfehlungen:
- Bewusstsein schaffen: Sei dir bewusst, dass hormonelle Verhütungsmittel deinen natürlichen Zyklus beeinflussen und die Grundlage für klassisches zyklusbasiertes Training verändern.
- Körperbeobachtung: Achte aufmerksam auf die Signale deines Körpers und dokumentiere Veränderungen in deinem Trainingstagebuch, um individuelle Muster zu erkennen.
- Individuelle Anpassung: Passe dein Training an dein persönliches Wohlbefinden und deine Leistungsfähigkeit an, unabhängig von den theoretischen Zyklusphasen. Orientiere dich dafür mehr an deinen Einnahmezyklus.
- Ärztliche Beratung: Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, um die für dich passende Verhütungsmethode zu finden und dich über mögliche Auswirkungen auf dein Training und deine Gesundheit zu informieren.
Auch unter hormoneller Verhütung kann ein angepasstes Training dazu beitragen, deine sportlichen Ziele zu erreichen und dein Wohlbefinden zu steigern. Es erfordert jedoch eine individuelle Herangehensweise und eine genaue Beobachtung des eigenen Körpers.
Fazit
Abschließend lässt sich sagen, dass zyklusbasiertes Training eine vielversprechende Strategie ist, um die sportliche Leistung und das Wohlbefinden von Frauen zu optimieren. Indem du deinen Menstruationszyklus und die damit verbundenen hormonellen Veränderungen verstehst, kannst du dein Training und deine Ernährung gezielt anpassen. Die Beobachtung deines Zyklus, unterstützt durch moderne Technologien und ein Trainingstagebuch, ermöglicht es dir, deine persönlichen Leistungsmuster zu erkennen und dein Training entsprechend zu gestalten. Nutze die Erkenntnisse, um in den verschiedenen Zyklusphasen deine Stärken auszuspielen, deine Regeneration zu verbessern und deinen Körper optimal zu unterstützen. So erreichst du nicht nur deine sportlichen Ziele, sondern förderst auch langfristig deine Gesundheit und dein Wohlbefinden.
Quellen:
1) Spektrum.de: Der Zyklus Effekt, Spektrum der Wissenschaft, 26.10.2023, URL: https://www.spektrum.de/news/menstruationszyklus-was-bringt-zyklusbasiertes-training/2190807 (letzter Zugriff: 10.03.2025)
2) Shakalio, S., Zyklusbasiertes Krafttraining: von der Theorie in die Praxis, Sportärztezeitung, URL: https://sportaerztezeitung.com/rubriken/training/14813/zyklusbasiertes-krafttraining-von-der-theorie-in-die-praxis (letzter Zugriff: 10.03.2025)
3) Ströhlein.Pflanz, Gynäkologische Privatpraxis, Der weibliche Zyklus: ein Kreislauf aus vier Phasen, 10.02.2024, URL: https://www.frauenaerztinnen-oberkassel.de/der-weibliche-zyklus-ein-kreislauf-aus-vier-phasen/ (letzter Zugriff: 10.03.2025)
4) McLaughin, J., E., Menstruationszyklus, MSD MANUAL, Sept. 2022, URL: https://www.msdmanuals.com/de/heim/gesundheitsprobleme-von-frauen/das-weibliche-fortpflanzungssystem/menstruationszyklus (letzter zugriff: 10.03.2025)
5) Elliott-Sale, K. J., Smith, S., Bacon, J., Clayton, D., McPhilimey, M., Goutianos, G., Sale, C. (2013). Examining the role of oral contraceptive users as an experimental and/or control group in athletic performance studies. Contraception, 88(3), 408-412.
6) Wikstrom-Frisen, L., Boraxbekk, C. J., & Henriksson-Larsen, K. (2017). Effects on power, strength and lean body mass of menstrual/oral contraceptive cycle based resistance training. J Sports Med Phys Fitness, 57(1-2), 43-52. doi:10.23736/S0022- 4707.16.05848-5.
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