
Inhaltsverzeichnis
- Effekte des Aufwärmens: Was bringt's
- Positive Effekte des Aufwärmens
- Warm-up - kurz jedoch wichtig
- Dehnen - wichtiger Bestandteil des Trainings
- Optimal vorbereitet durch Mobilitätsübungen
Effekte des Aufwärmens: was bringt's?
Vor dem Training aufwärmen – die erste Regel, die man im Sportunterricht eingebläut bekommt. Nicht ohne Grund, denn das Aufwärmen hat gute und wichtige Gründe. Insbesondere die Verletzungsprophylaxe und die Steigerung der Leistungsfähigkeit sind wichtige Argumente.
Positive Effekte des Aufwärmens
Bei den Effekten, die das Warm-up auf unseren Körper hat, unterscheidet man grundsätzlich folgende physiologischen Wirkungen:
1. Steigerung der Körperkern- und Muskeltemperatur
Durch die moderate Beanspruchung beim Aufwärmen steigt die Temperatur im Körperinneren und in der Muskulatur. Dies verbessert die physische Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit, wodurch beim anschließenden Workout intensiver trainiert werden kann.
2. Optimierung des Stoffwechsels von Muskeln, Sehnen und Bändern
Auch auf Muskeln, Sehnen und Bänder hat das Aufwärmen günstige Auswirkungen: Die Vorgänge zur Energiebereitstellung werden einerseits verbessert. Zusätzlich wird die "innere Reibung" von Muskeln, Sehnen und Bändern verringert und die Durchblutung der leistungsdeterminierenden Muskulatur vermehrt.
"Das Warm-up steigert die Herzfrequenz, den Blutdruck und die Atmung, wodurch die eingesetzte Muskulatur besser mit Sauerstoff versorgt wird."
3. Vorbereitung der Gelenke auf die Belastung
Die Gelenke sind oft die schwächsten Glieder in einer Bewegungskette. Auch für deren Sicherheit und Funktion kann das Aufwärmen einen wichtigen Beitrag liefern: die Gelenkschmiere (Synovia) wird vermehrt produziert und damit die Gleitfähigkeit der artikulierenden Gelenkkörper optimiert. Zudem kommt es zu einer Dickenzunahme des Gelenkknorpels durch Flüssigkeitseinlagerungen.
4. Aktivierung des Nervensystems
Durch das Aufwärmen laufen neurale Erregungsprozesse schneller ab. Dies erhöht die Reaktions- und Kontraktionsgeschwindigkeit, was wiederum die Leistungsfähigkeit beim Training heraufsetzt.
5. Mentale und psychische Vorbereitung
Solltest du vor einem Wettkampf nervös oder angespannt sein, kann das Aufwärmen zum Abbau dieser Spannungszustände beitragen. Darüber hinaus steigerst du deine Motivation und Lust auf das Training.
Ein gründliches Aufwärmprogramm vor der eigentlichen Trainingseinheit führt in allen Leistungsbereichen zu erheblichen Verbesserungen. Dadurch gestaltest du dein Kraft- oder Ausdauer-Workout noch wirkungsvoller und verminderst gleichzeitig die Verletzungsanfälligkeit.
Warm - Up – kurz jedoch wichtig!
Zum Aufwärmen eignen sich in erster Linie Cardiogeräte, weil diese eine moderate Belastung zulassen und alle großen Muskelgruppen gleichzeitig beanspruchen. So kannst du in der kurzen Zeit von 5 bis 10 Minuten alle wichtigen Muskelgruppen vorbelasten. Crosstrainer, Ellipsentrainer und Rudergeräte sind dafür besonders geeignet. Durch die Verbindung aus Arm- und Beintätigkeit wird der gesamte Körper auf Temperatur gebracht und alle beteiligten Strukturen aktiviert.
Dehnen – wichtiger Bestandteil des Trainings?
Die einen schwören darauf, andere halten es für wirkungslos und überholt: das Dehnen vor und nach dem Training. Beim Thema Stretching gehen die Meinungen auseinander. Doch was stimmt? Und helfen Dehnübungen tatsächlich, das Verletzungsrisiko zu vermindern?
Zur Verletzungsthematik gibt es eine Vielzahl, zum Teil sehr widersprüchlicher Studien. Mittlerweile ist die Sportwissenschaft der Ansicht, dass das Dehnen unmittelbar vor dem Sport keinen verletzungspräventiven Nutzen hat. Es schadet aber auch nicht und jeder kann selbst entscheiden, ob er sich aufwärmt oder nicht. Wenn du der Meinung bist, dass du dich durch das Dehnen sicherer und wohler fühlst, dann setze dieses Ritual weiter fort. Empfehlenswert hingegen sind Dehnungen bei verkürzten Muskelgruppen wie der Schulter-, Nackenbereich. Streuen deshalb in deinen Alltag einige Dehnübungen ein und verbessere somit deine Beweglichkeit.
Das Dehnen auf den Tag danach verschieben Nach einer intensiven Trainingseinheit wird jedoch von einem Stretching abgeraten. Die während eines Trainings entstehenden Mikrotraumen (kleine Risse) in den Muskelfasern der Muskulatur, können durch das Dehnen vergrößert werden. Deshalb empfehlen erfahrene Trainer, das Stretching auf den Tag danach zu verschieben. Dadurch kann der fiese Muskelkater umgangen werden. Wer jedoch die Cool-Down-Phase nicht komplett auslassen möchte, kann auf dem Laufband auslaufen oder auf dem Sitzergometer ausradeln. Einige trendorientierte Fitnesscenter bieten mittlerweile auch die "Blackroll" oder den "Grid-Roller" zur Selbstmassage mit dem eigenen Körpergewicht an. Dadurch lösen sich Verspannungen, Bindegewebsverklebungen und die Blutzirkulation wird dabei angeregt. Um das Training nachzubereiten und damit die beanspruchte Muskulatur sich schneller erholen kann, sind diese Alternativen zum Dehnen sehr effektiv.


Optimal vorbereitet durch Mobilitätsübungen
Eine probate und effektive Methode des Aufwärmens können auch Mobilitätsübungen sein. Sie fördern zumeist alle konditionellen Fähigkeiten (Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer) und bereiten das Nervensystem, Muskeln, Sehnen und die Gelenke auf die Trainingsbelastung vor. Mobilitätsübungen lassen sich ohne Hilfsmittel durchführen. Achte dabei nur darauf, alle konditionellen Fähigkeiten in die Übungen einfließen zu lassen und für eine Erwärmung der Gelenkstrukturen zu sorgen. Mobilisationsübungen, die sich bewährt haben, sind:
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Nackenmobilisation
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Schulterkreisen
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Armkreisen in alle Richtungen
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Knie und Sprunggelenk kreisen
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Rumpfkreisen (Hula Hoop)