Inhaltsverzeichnis
- Auf welche Nährstoffe kommt es an
- Nährstoffe für Schwangerschaft und Stillzeit – was ist wichtig für Mutter und Kind
- Sind zusätzliche Vitamine und Mineralstoffe in der Schwangerschaft ratsam
- Vitamin D in der Schwangerschaft – Welche Bedeutung hat das Sonnenvitamin
- Sollten Schwangere zusätzliche Vitamine, Mineralstoffe oder andere Nahrungsergänzungsmittel einnehmen
- Supplemente und Sport in der Schwangerschaft
- Fazit
Auf welche Nährstoffe kommt es an?
Für alle werdende Mütter steht die Gesundheit des Ungeborenen im Vordergrund. Ist die Schwangere gut mit Nährstoffen versorgt und achtet auf ihre körperliche Fitness, wirkt sich das unmittelbar auch auf das Kind im Mutterleib aus. Doch wie sieht eine optimale Versorgung während der Schwangerschaft aus? Welche Supplemente, Nahrungsergänzungsmittel oder Präparate sind hier wirklich sinnvoll? Dieser Artikel bringt Klarheit in dieser wundervollen Zeit voller neuer Erlebnisse.
Nährstoffe für Schwangerschaft und Stillzeit – was ist wichtig für Mutter und Kind?
Das Ziel „Fit in der Schwangerschaft und danach“ erreichst du nur mit einer rundum guten Versorgung deines Körpers. Während der Schwangerschaft braucht der Körper einer Frau zusätzliche Mikronährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe. Der Energiebedarf ist hingegen vergleichsweise nur gering erhöht. Nur bei einer optimalen Versorgung auf allen Ebenen kann sowohl die eigene Gesundheit als auch die Entwicklung des ungeborenen Kindes unterstützt werden. Das Angebot an Schwangerschaftsvitaminen und speziellen Schwangerschaftssupplementen ist enorm groß. Das eine Nahrungsergänzungsmittel soll noch besser sein als das nächste und allesamt sind sie quasi unverzichtbar. Wie also sollen werdende Mütter bei diesem Angebotsdschungel verstehen, was wirklich wichtig ist? Hier gilt es als oberste Regel zu beachten: Jede Frau und damit auch jede Schwangerschaft ist individuell verschieden. Sprich daher eventuelle Supplementationen in jedem Fall mit deinem behandelnden Frauenarzt ab! Entscheidet gemeinsam, welche Präparate in deinem Fall ratsam sind. In so einer sensiblen Zeit wie der Schwangerschaft solltest du keine Experimente hinsichtlich extremen Nahrungsumstellungen, sportlichen Hochleistungen oder ausgefallenen Cocktails an Vitaminpräparaten machen.
Sind zusätzliche Vitamine und Mineralstoffe in der Schwangerschaft ratsam?
Insgesamt steigt der Gesamtenergiebedarf wie beschrieben eher leicht und individuell verschieden an. Im letzten Trimester liegt der tägliche Makronährstoffe an deine aktuellen Bedürfnisse an.
im Schnitt um rund 500 kcal höher als vor der Schwangerschaft. Passe dementsprechend auch die Zufuhr derWas hingegen stärker ansteigt, ist der Bedarf an Mikronährstoffen. Ernährst du dich ausgewogen und achtest auf Lebensmittel mit einem hohen Nährstoffgehalt, ist ein pauschales Supplementieren vieler verschiedener Vitamine während der Schwangerschaft unter Umständen gar nicht notwendig. Manche kritische Mikronährstoffe sind in den meisten Fällen jedoch definitiv empfehlenswert.
Jod, Folsäure, Eisen, Omega-3: Welche Nahrungsergänzungen brauchen Schwangere?
Am kritischsten sind Nährstoffe während der Schwangerschaft, welche über die tägliche Nahrung kaum oder zu wenig aufgenommen werden, welche für das gesunde Heranwachsen des Fötus im Mutterleib aber relevant sind. Daher wird die Supplementierung von Jod und Folsäure empfohlen. Beide Mikronährstoffe werden über die Nahrung von den meisten Frauen nicht in ausreichendem Umfang aufgenommen. Auch die Relevanz von Eisen und Omega-3-Fettsäuren ist nicht zu unterschätzen. Eine pauschale Empfehlung zur Einnahme von Präparaten gibt es für Eisen und Omega-3 aber nicht. Allesamt tragen entscheidend zur Zellteilung, Blutbildung, körperlichen und geistigen Entwicklung des Kindes bei.
Insbesondere Folsäure ist wichtig, um das Risiko von Fehlbildungen des Säuglings wie den sogenannten „offenen Rücken“ zu reduzieren. Wichtig zu verstehen: Die Folsäurespiegel sollten bereits vor der Schwangerschaft auf einem optimalen Niveau liegen. Empfohlen werden mindestens 400 μg synthetische Folsäure täglich für alle Personen, die schwanger werden könnten. Ein Aufrechterhalten dieser Dosis während des ersten Trimesters ist zudem angebracht.
Um potenziellen Entwicklungsstörungen vorzubeugen, ist ebenso die optimale Jodzufuhr entscheidend. Der Jodbedarf ist in der Schwangerschaft erhöht und über die Nahrung nur schwer zu decken. Jodmangel während der Schwangerschaft kann beispielsweise dazu führen, dass das Baby bereits mit einem Kropf zur Welt kommt. Die Empfehlung für die Jodsupplementation während der Schwangerschaft liegt laut DGE bei 100 bis 150 µg pro Tag.
Sowohl für Jod als auch für Folsäure gilt, dass versucht werden sollte, über die Ernährung bereits ein Teil des Bedarfs zu decken. Beides ist mitunter in Milch und Milchprodukten enthalten. Da ein komplettes Abdecken des Bedarfs rein über die Nahrung aber als unrealistisch angesehen wird, wird die Supplementierungsempfehlung für diese Mikronährstoffe während der Schwangerschaft pauschal ausgeprochen.
Inwiefern Eisenpräparate für dich wichtig sind, hängt von deinen derzeitigen Eisenspiegeln im Blut ab. Diese kannst du über ein Blutbild bestimmen lassen. Sollten Eisen-Supplemente für dich wichtig sein, sprich die Einnahmeform bitte mit deinem Arzt ab. Je nach Verträglichkeit kann Eisen in unterschiedlichen Dosen und auf verschiedene Arten (als Saft, Tabletten, Infusion) aufgenommen werden.
Hochwertige Omega-3 Fettsäuren unterstützen das Herz-Kreislaufsystem und wirken antientzündlich. Hier gibt es eine große Bandbreite an tierischen oder pflanzlichen Präparaten. Abhängig von den Essgewohnheiten kann es schwer sein, nur über die alltägliche Ernährung genügend mehrfach ungesättigte Fettsäuren aufzunehmen. Isst du keinen Fisch, ist die Wahrscheinlichkeit für eine Mangelversorgung mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren beispielsweise höher.
Bei besonderen Ernährungsformen wie beispielsweise Veganern, sind unter Umständen noch mehr kritische Nährstoffe zu erwähnen. Dies zeigt einmal mehr, wie wichtig eine individuelle Beratung mit deinem Arzt ist. Veganerinnen sollten in der Regel auch Vitamin B 12 für eine optimale Versorgung des Ungeborenen im Mutterleib supplementieren.
Vitamin D in der Schwangerschaft – Welche Bedeutung hat das Sonnenvitamin?
Egal ob schwanger oder nicht – Vitamin D ist unverzichtbar! Das Sonnenvitamin ist für die Knochengesundheit von Mutter und Kind wichtig. Ebenso spielt Vitamin D eine Rolle im Immunsystem. Auch an der Muskelarbeit und am Nervensystem ist es beteiligt. Hier gilt: Je besser der Gesundheitszustand der Mutter und je geringer ihre Anfälligkeit für Infekte, desto vorteilhafter für das Ungeborene. Nur bei intensiver Sonnenexposition ist eine ausreichende Vitamin D Zufuhr gewährleistet. Diese wiederum hängt stark von der Hautpigmentierung und Jahreszeit ab. Die für dich passende Dosis an Vitamin D solltest du daher mit deinem Gynäkologen absprechen.
Sollten Schwangere zusätzliche Vitamine, Mineralstoffe oder andere Nahrungsergänzungsmittel einnehmen?
Hier lässt sich keine pauschale Aussage für alle Schwangeren treffen. Die Antwort lautet daher klar: Es kommt darauf an. Sowohl Folsäure als auch Jod werden häufig empfohlen. Die Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und Eisen werden individuell angepasst. Die Notwendigkeit hängt hier von der Ernährungsweise, den gesundheitlichen Voraussetzungen und den Ergebnissen eines aktuellen Blutbildes ab. Die speziellen Vitaminpräparate für Schwangere auf dem Markt enthalten häufig viele unnötige Inhaltsstoffe und sind daher nicht immer sinnvoll. Denke neben einer optimalen Nährstoffversorgung auch an die wichtige Kombination aus Wellness, Sport und Entspannung während der Schwangerschaft. Ebenso wichtig ist ein gesunder Lebensstil und eine optimale Versorgung während der Stillzeit.
Supplemente und Sport in der Schwangerschaft
Zu einer optimalen Versorgung des Ungeborenen trägt neben einer optimierten Nährstoffzufuhr auch regelmäßige Bewegung bei. Hier eignet sich insbesondere ein Mama-Workout: Balance is the key! Die Bewegung sollte jedoch nur so intensiv sein, dass der Kalorien und Nährstoffbedarf nicht extrem stark erhöht werden. Die Intensität sollte genau darauf abgestimmt sein, wie viel Sport vor der Schwangerschaft bereits getrieben wurde. Den perfekten Einstieg ins körperliche Training schaffst du mit unseren motivierenden Coaches von . Bekanntlich wird die frei verfügbare Zeit mit Kind nicht mehr, sondern eher weniger. Nutze daher die Schwangerschaft, um deine Ernährungssituation zu optimieren und festigen. Ebenso kannst du während dieser Zeit neue Routinen schaffen. Wie wäre es beispielsweise mit einem Fitnessgerät in den eigenen vier Wänden? So kannst du dich auch mit Kind stets ohne viel Zeitaufwand fit und gesund halten. Bevor das Baby auf der Welt ist, hilft regelmäßiges Training auch als Vorbereitung für die Anstrengungen der bevorstehenden Geburt.
Fazit: Ist eine Ernährung wie in der Steinzeit sinnvoll?
Über eine ausgewogene und der Schwangerschaft angepasste Ernährung kannst du bereits sehr viel für die optimale Versorgung deines Ungeborenen und dich tun. Nahrungsergänzungsmittel können hier eine wichtige Rolle spielen, um den erhöhten Bedarf an bestimmten, kritischen Nährstoffen zu decken. Sprich dich mit deiner behandelnden Ärztin ab, welche Nahrungsergänzungsmittel in deinem konkreten Fall sinnvoll sind.
Quellen:
1) Kersting M, Hockamp N, Burak C et al.: "Studie zur Erhebung von Daten zum Stillen und zur Säuglingsernährung in Deutschland", – SuSe II. In: Deutsche Gesellschaft für Ernährung (Hrsg.): 14. DGE-Ernährungsbericht. Vorveröffentlichung Kapitel 3. Bonn (2020) V 1 – V 34. URL: https://www.dge.de/fileadmin/dok/wissenschaft/ernaehrungsberichte/14eb/14-DGE-EB-Vorveroeffentlichung-Kapitel3.pdf (Letzter Zugrii: 24.03.2024)
2) 13. DGE-Ernährungsbericht: "Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln in Schwangerschaft", Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (dge)
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., (2020). PRESSEINFORMATION 19/2020:, URL: https://www.dge.de/presse/meldungen/2020/einnahme-von-nahrungsergaenzungsmitteln-in-schwangerschaft/ (Letzter Zugriff: 24.03.2024)
3) Geyer, K., Günther, J., Hoffmann, J., Spies, M., Raab, R., Zhelyazkova, A., Rose, I., & Hauner, H.: "Nährstoffsupplementierung vor, während und nach der Schwangerschaft: Ergebnisse der cluster-randomisierten „Gesund leben in der Schwangerschaft“-Studie [Dietary Supplementation Before, During and After Pregnancy: Results of the Cluster-Randomized GeliS Study]. Geburtsh Frauenheilk, 82, 736–747. DOI: 10.1055/a-1771-6368.", URL: https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/a-1771-6368.pdf?articleLanguage=de (Letzter Zugriff: 23.03.2024)
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