Inhaltsverzeichnis
- Warum wir immer dicker werden und was wir dagegen tun können
- Fettleibigkeit auf dem Vormarsch
- Ab wann beginnt Übergewicht – Adipositas / Präadipositas erkennen
- Was ist der Unterschied zwischen Übergewicht und Adipositas
- Was sind die Ursachen für Übergewicht
- Was sind Symptome und Gesundheitsrisiken bei Übergewicht
- Was hilft auf Dauer gegen Übergewicht
- Mit diesen Sportarten gegen Übergewicht
- Was müssen Menschen mit Übergewicht beim Sport beachten
- Fazit
Warum wir immer dicker werden und was wir dagegen tun können
Europa und insbesondere Deutschland hat ein schwerwiegendes Problem: Übergewicht ist auch hier zur echten Volkskrankheit geworden. Während die Fettleibigkeit (in der Fachsprache Adipositas) immer noch eher mit den USA in Verbindung gebracht wird, haben die Deutschen kräftig aufgeholt. Stolze zwei Drittel der Männer und die Hälfte aller Frauen in Deutschland haben ein zu hohes Körpergewicht. Ein Viertel der Erwachsenen ist dabei stark übergewichtig, also adipös. Warum wir immer dicker werden und wie wir das verhindern können, kannst du in diesem Artikel lesen.
Fettleibigkeit auf dem Vormarsch
Die Ergebnisse des 13. DGE-Ernährungsberichts von 2017 waren bereits erschreckend. Laut des Berichts sind 59 % der Männer und 37 % der Frauen übergewichtig. Diese Zahlen steigen mit zunehmendem Alter. So sind 74,2 % der Männer und 56,3 % der Frauen am Ende ihres Berufslebens übergewichtig. Die Studie stuft allerdings alle Menschen mit einem BMI >25% als übergewichtig und mit einem BMI >30% als adipös ein (was nur einen groben Anhalt bietet). Berechne deinen persönlichen Body Mass Index mit dem BMI Rechner.
Das Robert Koch Institut bietet ebenfalls Zahlen zur Volkskrankheit Übergewicht, welche nicht unbedingt Mut machen. Nach Selbstangaben aus den Jahren 2019/2020 waren in Deutschland beachtliche 46,6% der Frauen und 60,5% der Männer von Übergewicht (einschließlich Adipositas) betroffen. Fast ein Fünftel der Erwachsenen (19%) weisen zudem eine Adipositas auf, also starke Fettleibigkeit.
Ab wann beginnt Übergewicht – Adipositas / Präadipositas erkennen
Was ist nur etwas mollig und was ist zu dick? Als Maßstab, um Übergewicht zu berechnen, gilt wie oben schon erwähnt der Body-Mass-Index (BMI), der das Verhältnis von Körpergröße und Körpergewicht beschreibt. Nach dem BMI ist bei einem Wert von mehr als 25 der Bereich des Übergewichts erreicht. Damit ist aber noch nicht gleich von Adipositas oder Fettleibigkeit die Rede.
Was ist der Unterschied zwischen Übergewicht und Adipositas?
Während Übergewicht zwar eine ungesunde, aber (noch) nicht so schwere Störung der Energiebilanz ist, ist Adipositas der medizinische Fachbegriff für Fettleibigkeit. Übersetzt bedeutet Adipositas auch Fettsucht. Die ärztliche Diagnose wird gestellt, wenn die Körpermasse über dem Normalwert liegt. Ab einem BMI von 30 spricht man von Adipositas und ab 40 von starker Fettleibigkeit. Dabei spielt es allerdings keine Rolle, ob das Gewicht aus Fett oder Muskeln besteht, daher müssen bei der Bewertung noch andere Faktoren berücksichtigt werden, denn letztendlich kommt es auf den Körperfettanteil an. Eine Person mit Adipositas leidet also an einem starken Übergewicht und hat ein erhöhtes Risiko an Diabetes, Herzerkrankungen und anderen Krankheiten zu erkranken.
Der Body-Mass-Index berücksichtig das Körpergewicht im Verhältnis zur Körpergröße und bezieht somit auch die körperliche Struktur im Groben mit ein. Dem Erfinder nach kann dann bestimmt werden, ob jemand untergewichtig, normalgewichtig oder eben übergewichtig ist.
Allerdings ist die Aussagekraft des BMIs durchaus umstritten, denn er lässt 2 Faktoren unberücksichtigt: Erstens sagt er nichts über die Verteilung des Fetts im Körper aus und die ist entscheidend für die Krankheitsrisiken des Übergewichts. In unserem verlinkten Artikel findest du alle nötigen Tools, um dein Körperfett zu berechnen und kannst es dir mit dem Körperfettanteil-Rechner ganz einfach berechnen lassen. Zweitens haben durch die Formel auch topfitte Sportler mit viel Muskelmasse einen hohen BMI. Dennoch: Der BMI ist eine gute Maßeinheit für die Berechnung von Übergewicht. Davon abgesehen wissen die meisten Menschen auch ohne BMI, wann sie abnehmen sollten. Die Waage, der Spiegel und das Körpergefühl geben zuverlässig Auskunft.
Was sind die Ursachen für Übergewicht?
Auf den Punkt gebracht: Wir essen zu viel und bewegen uns zu wenig. Wer sich mit seinem Essverhalten mehr Kalorien zuführt, als er verbrennt, wird zunehmen – so einfach ist das. Wichtig ist aber nicht nur, wie viel, sondern auch, was wir essen: Lebensmittel mit einfachen Kohlehydraten machen eher dick, weil sie den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen und wieder fallen lassen. Dadurch erzeugen z. B. Weißbrot und Süßigkeiten schnell den berüchtigten Heißhunger, während vollwertige, gesunde Lebensmittel mit komplexen Kohlehydraten, wie z. B. ungezuckertes Müsli lange sättigen.
Als Risikofaktoren können auch bestimmte Medikamente und Erkrankungen dazu beitragen, dass jemand übergewichtig wird oder mit Fettleibigkeit zu kämpfen hat. Zum Beispiel können bestimmte Arten von Entzündungen oder Hormonprobleme den Appetit beeinflussen oder den Stoffwechsel behindern. Als weitere häufige Risikofaktoren von Übergewicht sind die genetischen Veranlagungen. Wenn deine Eltern übergewichtig sind oder waren, hast du ein höheres Risiko, übergewichtig zu werden. Glücklicherweise bedeutet dies aber nicht automatisch, dass du übergewichtig sein musst – es bedeutet nur, dass ein etwas höheres Risiko für Übergewicht vorliegt.
Was sind Symptome und Gesundheitsrisiken bei Übergewicht?
Je stärker das Übergewicht ist, desto stärker erhöhen sich auch die Risikofaktoren für Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs mit einer entsprechend geringeren Lebenserwartung als Folge. Dabei spielt die Verteilung des Fetts im Körper eine wichtige Rolle. Der "Birnentyp" mit Speck an Hüften, Po und Oberschenkeln ist offenbar weniger anfällig. Der "Apfeltyp", bei dem sich das Fett im und um den Bauch herum sammelt, ist deutlich mehr gefährdet. Betroffen davon sind überwiegend Männer, aber auch ältere Frauen.
Übergewicht – Gesundheitsrisiken im Überblick
- Diabetes mellitus Typ 2
- Gallenblasenerkrankungen
- Bluthochdruck
- Fettstoffwechselstörungen
- Atembeschwerden, Lungenerkrankungen
- Schlafapnoe (Atemstillstand im Schlaf)
- Arthrose
- Schlaganfall
- Krebserkrankungen
- Rückenschmerzen
- Herzkrankheiten
- Geringere Lebenserwartung
Was hilft auf Dauer gegen Übergewicht?
Auch wenn immer wieder neue "Wunderdiäten" angepriesen werden, die einzig wirklich gesunde Methode, langfristig Gewicht zu verlieren, lautet: dauerhafte Ernährungsumstellung und Sport. Nur so ist erfolgreiches Abnehmen möglich und der gefürchtete Jo-Jo Effekt bleibt aus. Das Essverhalten auf eine gesunde Ernährung umzustellen, kann übrigens mindestens so lecker und genussreich sein wie der allzu lange gewohnte Mix aus Fast Food, Pasta und Weißbrot. Es gibt inzwischen jede Menge Ratgeber und Kochbücher, die Lust machen auf vollwertige, gesunde Lebensmittel.
Das Gleiche gilt für die Bewegung: Sport kann und soll Spaß machen, sonst geht die Motivation schnell verloren. Deshalb ist es wichtig, eine Sportart zu wählen, auf die man Lust hat und für die man keine inneren Widerstände überwinden muss.
Mit diesen Sportarten gegen Übergewicht
Menschen mit Übergewicht sollten es anfangs nicht übertreiben. Nordic Walking, Radfahren und Schwimmen sind sanfte und ideal, um in das neue, "bewegte" Leben einzusteigen.
Besonders leicht lässt sich die regelmäßige Bewegung mit modernen Heim-Fitnessgeräten in den Alltag integrieren. So hat auch die Ausrede "schlechtes Wetter" keine Chance mehr. Ob : Cardiotraining verbessert das Herz-Kreislauf-System nachhaltig, hilft beim Fettabbau und sorgt sogar lange nach dem Training noch für eine gesteigerte Kalorien-Verbrennung im Körper, weil es den Grundumsatz erhöht. Zusammen mit einer gesunden Ernährung verliert man somit langsam, aber dauerhaft an Gewicht und gewinnt Gesundheit, Fitness und Lebensfreude!
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Was müssen Menschen mit Übergewicht beim Sport beachten?
Es ist wichtig, sich zuerst realistische Ziele zu setzen und nicht alles auf einmal erreichen zu wollen. Viele Menschen mit Übergewicht machen den Fehler, zu viel zu schnell zu machen und zu übertreiben, was dann eher kontraproduktiv ist. Fängst du mit Sport gerade erst (wieder) an, dann starte langsam und steigere die Intensität deines Trainings schrittweise. Wenn du unsicher bist, kannst du vorab auch deinen Arzt konsultieren. Dieser kann dir sagen, ob du bestimmte Übungen vermeiden solltest oder ob du auf besondere Vorsichtsmaßnahmen achten musst.
Mindestens genauso wichtig wie Sport ist auch, dass du anfängst, dich besser um dich selbst zu kümmern – dazu gehört ein besseres Essverhalten mit einer gesunden Ernährung und genügend Flüssigkeitszufuhr. Eine Ernährungsumstellung kann und wird viel bewirken, insbesondere in Kombination mit regelmäßiger Bewegung!
Respektiere deine Grenzen! Wenn etwas nicht funktioniert oder wehtut, höre damit auf! Ein gutes Training bedeutet nicht unbedingt ein intensives Training – manchmal reichen schon einfache Fitness-Übungen aus, um deinem Körper Gutes zu tun. Natürlich solltest du aber trotzdem versuchen, deine Grenzen stetig zu erweitern, jedoch ohne zu übertreiben. Menschen mit Übergewicht oder Adipositas haben oft Angst vor dem Sport, weil sie befürchten, es nicht richtig zu machen oder verletzlich zu sein. Doch Angst ist ein schlechter Ratgeber. Sobald du den Anfang geschafft hast und deine Ziele vor Augen behältst, kannst du den Kampf gegen Übergewicht gewinnen.
Fazit
Mittlerweile leidet ein großer Teil der deutschen Bevölkerung an Übergewicht und Fettleibigkeit. Neben Gesundheitsrisiken und auch psychischer Belastung ist zu viel Fettgewebe auf Dauer auch ganz schön anstrengend mit rumzuschleppen. Unabhängig von jedweden Risikofaktoren kann jeder sein Körpergewicht positiv beeinflussen, indem auf regelmäßige Bewegung und ein gesünderes Essverhalten geachtet wird.
Quellen:
1) Robert Koch-Institut: Übergewicht und Adipositas, 2019/20, URL: https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Uebergewicht_Adipositas/Uebergewicht_Adipositas_node.html (letzter Zugriff 28.02.2023)
2) Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE): So dich war Deutschland noch nie Ergebnisse des 13. DGE-Ernährungsberichts zur Übergewichtsentwicklung, 2017, URL: https://www.dge.de/presse/pm/so-dick-war-deutschland-noch-nie/ (letzter Zugriff 18.10.2021)
3) Stiftung Gesundheitswissen: Adipositas, URL: https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/adipositas/behandlung (letzter Zugriff 28.02.2023)
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